Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten kaum verändert
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Zürich – Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten bezüglich des Verlaufs der Schweizer Konjunktur in den kommenden sechs Monaten hat sich im Mai 2014 kaum verändert. Der von der Credit Suisse (CS) und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnete und am Mittwoch veröffentlichte ZEW-Indikator legte im Vergleich zum Vormonat 0,4 Punkte auf 7,4 Punkte zu.
Der Index ist damit seit fünf Monaten das erste Mal wieder gestiegen, nachdem er im Dezember mit 39,4 Punkten den höchsten Stand seit Mai 2010 erreicht hatte.
Der Anteil der Analysten, die auf 6-Monats-Sicht mit einer Verbesserung der hiesigen Wirtschaftsbedingungen rechnen, sank im Berichtsmonat um 3,9 Punkte auf 14,7 Punkte. Gleichzeitig ist auch der Anteil der Analysten gesunken, die mit einer verschlechterten Konjunktur rechnen (um 4,3 auf 7,3 Punkte). Die CS interpretiert dies als Votum für eine stabile Konjunkturentwicklung. Der ZEW-Indikator ergibt sich aus dem Saldo der Antworten «Verbessern» und «Verschlechtern» (14,7 minus 7,3 = 7,4).
Die Einschätzung der aktuellen Situation wird von 48,8% der Umfrageteilnehmer für «gut» befunden, das sind 10,3 Prozentpunkte weniger als noch im April. Für die Einschätzung «normal» votierten neu 51,2% (+10,3 Prozentpunkte).
Für die Eurozone erwarten die befragten Experten unverändert eine fortschreitende Erholung, die Einschätzung der konjunkturellen Situation hat sich allerdings verschlechtert (-8,8 auf -30,8 Punkte). Der Ausblick (-3,3 auf 52,5 Punkte) hingegen sei besser als noch im April eingeschätzt worden. Eine gute Entwicklung wird auch in den USA erwartet, aber auch hier ist der Indikator gesunken (um 8,6 auf 20,0 Punkte). Die Aussichten nahmen hingegen um 2,1 Punkte auf 45,0 zu.
Kein Inflationsdruck in Sicht
Der Anteil der Befragten, die ein Anziehen der Teuerung in der Schweiz erwarten, sank im Mai gegenüber April um 7,9 Prozentpunkte auf 17,1%. Mit 80,5% erwarte noch immer eine klare Mehrheit der Teilnehmer stabile Preise während der nächsten sechs Monate.
An der Überzeugung der Analysten, dass die kurzfristigen Zinsen in der Schweiz tief bleiben, hat sich kaum etwas geändert: 95,1% der Befragten erwarten jedenfalls keine Änderung (-2,6 Prozentpunkte). Die Erwartungen bezüglich steigender langfristiger Zinsen sind hingegen um 2,3 auf 48,8 Punkte gesunken.
Eine Abwertung des Schweizer Franken erachten die Umfrageteilnehmen insgesamt unwahrscheinlicher als noch vor einem Monat. Der Anteil derjenigen, die eine Abwertung gegenüber dem Euro erwarten, ist um 6,2 Prozentpunkte auf 17,1% gesunken. Der Grossteil der Befragten rechnet aber mit einer Abwertung des Frankens gegenüber dem Dollar in den kommenden sechs Monaten.
Die Umfrage wurde vom 28. April bis 9. Mai durchgeführt, wobei sich 42 Analysten beteiligten. (awp/mc/ps)