EU-Schluss: Schwächer trotz guter Daten aus der Eurozone
Paris – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Mittwoch ungeachtet guter Konjunkturdaten aus der Eurozone nachgegeben. Ausschlaggebend für die Verluste waren verhaltene Daten aus China und schwache Zahlen aus den USA. Zudem entschieden sich einige Anleger nach drei freundlichen Handelstagen in Folge Gewinne mitzunehmen. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Abschlag von 0,74 Prozent auf 3175,97 Punkten. In Paris sank der Cac-40-Index um 0,74 Prozent auf 4451,08 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,11 Prozent auf 6674,74 Punkte.
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum war im April trotz der Krise in der Ukraine auf den höchsten Stand seit knapp drei Jahren gestiegen. In China schwächelt die Industrie weiter und in den USA enttäuschten vor allem ein kräftiger Rückgang bei den im März verkauften neuen Häusern.
Der Blick auf die einzelnen Sektoren in Europa zeigte weitere Gewinne für den Pharmasektor . Mit einem Aufschlag von 0,14 Prozent war er die einzige Branche im Plus. Der Technologiewerte-Sektor schwächelte hingegen besonders und büsste 1,37 Prozent ein. Das lag nicht nur daran, dass sie sehr sensibel auf Konjunkturdaten reagieren, sondern vor allem an den Zahlen von LM Ericsson und ARM Holdings .
Die Ericsson-Papiere büssten waren nach der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal etwas mehr als sechs Prozent ein und waren damit Schlusslicht im OMX Stockholm. Beim weltgrössten Netzwerkausrüster hatte das schwache Geschäft in Nordamerika und Japan für einen Dämpfer gesorgt. Scania verloren an zweitletzter Stelle 5,46 Prozent. Der drittgrösste Aktionär des LKW-Bauers, Alecta, lehnt das Übernahmeangebot von Volkswagen als zu niedrig ab.
Die Titel von ARM gaben in London 2,75 Prozent ab. Das Wachstum des britischen Chip-Designers hatte sich im ersten Quartal verlangsamt. Vor allem die schwachen Lizenzeinnahmen für Prozessoren enttäuschten. Associated British Foods sprangen zeitweise um knapp zehn Prozent hoch und verzeichneten damit den kräftigsten Tagesgewinn seit 14 Jahren. Mit einem Plus von 8,82 Prozent gingen sie als Spitzenwert im FTSE 100 aus dem Handel. Auslöser waren Aussagen zur sehr gut laufenden Bekleidungstochter Primark, die bald auch in Richtung USA expandieren soll.
An der Spitze des EuroSToxx 50 legten Unibail-Rodamco um 0,94 Prozent zu. Der auf Shopping-Center spezialisierte französische Immobilienkonzern hatte in den ersten drei Monaten des Jahres mehr umgesetzt. (awp/mc/pg)