Ukraine-Krise: Russland stimmt Entwaffnung illegaler Kräfte zu
US-Aussenminister John Kerry (r.) und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow. (Foto: State Departement)
Genf – Russland hat beim Genfer Krisentreffen zur Ukraine der Entwaffnung separatistischer Kräfte im Osten des Landes zugestimmt. Grundsätzlich sollten «alle illegitimen militärischen Formationen entwaffnet werden», sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow am Donnerstagabend vor Reportern. Zudem müssten alle besetzten Gebäude verlassen und den rechtmässigen Eigentümern zurückgegeben werden. Zugleich solle es eine Amnestie geben.
Die Massnahmen seien Teil eines Fahrplans zur friedlichen Lösung der Ukraine-Krise, der laut Lawrow in Genf mit den Aussenministern der USA und der Ukraine sowie der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton vereinbart wurde. Alle Seiten seien nun aufgerufen, von Gewalt Abstand zu nehmen. Die Probleme der Ukraine müssten von den Ukrainern selbst gelöst werden.
USA schicken weitere Hilfsmittel für ukrainisches Militär
Die USA unterstützen das Militär der Ukraine mit weiteren «nicht tödlichen» Hilfsmitteln. Das Pentagon werde Medikamente, Helme, Schlafmatten und mobile Unterkünfte an die dortigen Truppen senden, sagte Verteidigungsminister Chuck Hagel nach einem Treffen mit seinem polnischen Amtskollegen Tomasz Siemoniak in Washington. Auch Wasseraufbereitungsanlagen, Handpumpen und kleine Stromgeneratoren sollen in das osteuropäische Land geschickt werden.
Damit reagieren die USA auf wiederholte Hilfsgesuche der Ukraine. Mitte März hatte das Pentagon bereits angekündigt, 25 000 Pakete mit Fertiggerichten, sogenannte «Meals, Ready-to-Eat» (MREs), für den Versand vorzubereiten.
Zu möglichen Militärhilfen wie Waffen und Munition äusserte sich Hagel nicht. Während etwa Senator John McCain wiederholt Waffenlieferungen an die frühere Sowjetrepublik forderte, lehnt die US-Regierung solche Massnahmen bislang ab – auch, um das Nachbarland Russland nicht zu provozieren. (awp/mc/pg)