Roche mit Quartalsumsatz von 11,5 Mrd Franken
Severin Schwan, CEO Roche. (© Roche)
Basel – Der Pharma-Konzern Roche hat das Geschäftsjahr 2014 mit Wachstum in beiden Divisionen in Originalwährungen begonnen; bei der Umrechnung in die Konzernwährung Schweizer Franken belastete indessen erwartungsgemäss ein negativer Wechselkurseffekt. Demgegenüber legten die Verkäufe der bewährten Krebsmedikamente MabThera/Rituxan und vor allem Avastin deutlich zu, ebenfalls ein markantes Wachstum verzeichneten die Brustkrebs-Therapien mit Herceptin, Perjeta und Kadcyla. Entsprechend zufrieden gibt sich das Top-Management und bestätigt die Prognose für das Gesamtjahr.
Der Gruppenumsatz erreichte im ersten Quartal 11,50 Mrd CHF, was gegenüber der Vorjahresperiode zwar einem Rückgang um 1% entspricht. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) wird hingegen ein Anstieg um 5% ausgewiesen. Damit ist der negative Wechselkurseffekt etwas stärker ausgefallen als die -4%, die für das Ganzjahr veranschlagt wurden. Die Division Pharma verzeichnete eine Umsatzeinbusse um 1% auf 9,04 Mrd, legte zu kWk aber um 4% zu. Die Division Diagnostics erzielte Verkäufe von 2,46 Mrd (+2% in CHF; +7% zu kWk), wie Roche am Dienstag mitteilt.
Krebsmedikamente lassen Umsatz steigen
Wichtige Wachstumsträger der Division Pharma waren wiederum die Krebsmedikamente. Kontinuierliches Wachstum von Avastin (+9%), MabThera/Rituxan (+3%), Actemra/RoActemra (+23%) und Herceptin (+3%) hätten den erwarteten Umsatzrückgang bei Xeloda (-19%) kompensiert. «Sehr starkes Wachstum» hätten die neu eingeführten Medikamente Perjeta (+274%) und Kadcyla (+474%) gegen HER2-positiven Brustkrebs verzeichnet, so dass das gesamte HER2-Portfolio um 17% zugelegt habe. Im weiteren wird der Umsatz mit dem Grippe-Medikament Tamiflu mit 344 Mio CHF ausgewiesen, nachdem dieser im Vorjahr bereits hohe 335 Mio betragen hatte.
Mit den Umsatzzahlen hat der Pharmakonzern die Erwartungen des Marktes mehrheitlich leicht übertroffen, bei den einzelnen wichtigen Krebsmedikamenten hingegen minim verfehlt. Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Gruppenumsatz von 11,40 Mrd CHF erwartet.
Verkäufe in den USA legen um 3 % zu
Unter den einzelnen Regionen legten in der Pharma-Division die Verkäufe in den USA um 3% zu kWk auf 3,87 Mrd CHF zu und im zweitwichtigsten Markt Europa um 5% auf 2,43 Mrd. Japan verzeichnete eine Zuwachsrate um 19% auf 845 Mio und der Marktbereich International trug um 1% mehr bei mit 1,90 Mrd. Hier war allerdings der negative Wechselkurseffekt mit -11% Prozentpunkte besonders stark.
Starkes Wachstum bei Professional Diagnostics
Unter den einzelnen Geschäftsbereichen der Diagnostics-Division fällt das grösste Segment – Professional Diagnostics – mit einem Zuwachs von 9% zu kWk (+3% in CHF) auf 1,39 Mrd CHF auf, womit hier gut die Hälfte des Divisionsumsatzes erzielt wird. Der Geschäftsbereich konnte infolge des starken Wachstums bei den Produktlinien Immunoassays (+12%), Klinische Chemie (+10%) sowie bei Produkten für die Patientenselbstkontrolle in der Blutgerinnung (+6%) seine Position als Marktführer weiter ausbauen. Alle Regionen hätten zum Wachstum über dem Markt beigetragen, heisst es. Unter den weiteren Geschäftssegmenten legten Diabetes Care (+5% zu kWk), Molecular Diagnostics (+4%) und Tissue Diagnostics (+4%) ebenfalls zu.
Ausblick bestätigt – Höhere Dividende in Aussicht gestellt
«Sowohl die Division Pharma als auch die Division Diagnostics sind im ersten Quartal deutlich gewachsen. Besonders bemerkenswert ist die starke Nachfrage nach den erst vor kurzem am Markt eingeführten Medikamenten Perjeta und Kadcyla gegen HER2-positiven Brustkrebs», wird CEO Severin Schwan in der Mitteilung zitiert. «Basierend auf den Ergebnissen des ersten Quartals bin ich zuversichtlich, dass wir die Ziele für das Gesamtjahr erreichen», so CEO Schwan weiter.
Damit wird der zuletzt im März wiederholten Ausblick für 2014 bestätigt. So rechnet der Pharma-Konzern zu konstanten Wechselkursen mit einem Verkaufswachstum im unteren bis mittleren einstelligen Bereich. Das Wachstum des Kerngewinns je Titel soll über der Zunahme der Verkäufe liegen. «Roche geht darüber davon aus, dass die Dividende weiter erhöht werden kann», heisst es zudem. (awp/mc/pg)