Vier Jahre nach Ölkatastrophe: BP wieder im US-Geschäft
Vier Jahre nach der «Deepwater Horizon»-Katastrophe ist BP wieder im Geschäft mit der US-Regierung. (Foto: U.S. Coast Guard)
Washington – Knapp vier Jahre nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko darf der britische Ölriese BP wieder neue Geschäfte mit der US-Regierung machen. Darauf einigten sich die US-Umweltbehörde EPA und der Energiekonzern, wie beide Seiten mitteilten. Damit kann BP bereits kommenden Mittwoch bei der Auktion von Öl- und Gas-Leasingverträge für den Golf von Mexiko teilnehmen, berichtete das «Wall Street Journal».
Im Zuge der Explosion der Plattform «Deepwater Horizon» im April 2010 mit elf Toten und der folgenden Ölpest hatten die USA im November 2012 angekündigt, vorläufig keine neuen Verträge mehr mit BP abzuschliessen. Der Schritt wurde als Konsequenz aus dem Mangel an Zuverlässigkeit des Unternehmens erklärt. Laufende Verträge waren allerdings nicht betroffen. Der Konzern gehörte in dieser Zeit zu den wichtigsten Lieferanten für das US-Verteidigungsministerium.
BP muss sich an verschiedenste Auflagen halten
Die neue Vereinbarung gilt ab sofort und zunächst für fünf Jahre. In dieser Zeit muss der Konzern sich an eine Reihe von Auflagen zu Sicherheit, Unternehmensführung und an ethische Richtlinien halten. Das britische Unternehmen muss einen unabhängigen Experten bezahlen, der in jährlichen Berichte für die US-Regierung prüft, ob die gemachten Vorgaben eingehalten werden.
«Nach langen Verhandlungen ist BP erfreut, diese Lösung gefunden zu haben, die wir für fair und angemessen halten», sagte der Vorsitzende von BP America, John Mingé, laut einer Mitteilung. Der Konzern lässt zudem eine Klage gegen den Ausschluss vom US-Geschäft fallen.
BP muss Verfahren verbessern
Die EPA kann korrigierend eingreifen, falls der Energieriese gegen die Abmachung verstösst. «Dies ist eine gerechte Vereinbarung, mit der BP seine Verfahren verbessern muss, um die gemeinsam skizzierten Bedingungen zu erfüllen», sagte Craig Hooks von der EPA-Abteilung für Ressourcenverwaltung. Bei der Vereinbarung hatte sich die EPA mit dem US-Innenministerium, der Küstenwache und der Logistikbehörde des US-Verteidigungsministeriums abgestimmt.
Nach der Explosion waren 4,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl 87 Tage lang ungebremst ins Meer gelaufen. Ganze US-Küstenabschnitte wurden verschmutzt. BP erklärte sich schliesslich zur Zahlung einer Strafe von 4,5 Milliarden Dollar an die US-Regierung bereit. (awp/mc/pg)