Alpiq verbessert 2013 Reingewinn und lässt Dividende unverändert

Alpiq verbessert 2013 Reingewinn und lässt Dividende unverändert
Alpiq-CEO Jasmin Staiblin. (Foto: Alpiq)

Jasmin Staiblin, CEO Alpiq. (Foto: Alpiq)

Neuenburg – Alpiq hat im Geschäftsjahr 2013 einen Rückgang des Umsatzes um 26,4% auf 9,37 Mrd CHF verzeichnet. Die Stromproduktion sank auf rund 17,2 Terawattstunden (TWh) Strom nach 20 TWh im Vorjahr. Der Rückgang sei zurückzuführen auf weniger Betriebsstunden der Gas-Kombikraftwerke sowie auf eine länger als geplante Revision des Kernkraftwerks Gösgen und tiefere Bezugsmengen aus Langfristverträgen an Schweizer Grenzen. Die Stromerzeugung aus Wasser-, Wind- und Kohlekraftwerken lag dagegen über dem Vorjahreswert, wie Alpiq am Mittwoch mitteilte.

Wertberichtigungen von 275 Mio CHF
Die Wasserkraft, mit mehr als 40% Anteil an der installierten Leistung von Alpiq, leidet weiterhin unter tiefen Grosshandelspreisen und hohen öffentliche Abgaben, Wasserzinsen und Steuern. Ausserdem steht sie im Wettbewerb mit geförderten erneuerbaren Energien (Wind und Solar) und von tiefen CO2-Preisen begünstigtem Kohlestrom. Mittelfristig zeichne sich keine Verbesserung der Strompreisentwicklung ab, so Alpiq. Dies habe zu Wertberichtigungen in Höhe von netto 275 Mio CHF geführt, die das Ergebnis belasteten.

Betroffen seien Gas-Kombikraftwerke in Frankreich, Italien und Ungarn. In Bulgarien kam es zu einer Wertberichtigung bei einem Windpark, weil ab 2014 alle Wind- und Solarparks mit umsatzabhängigen Zusatzabgaben belastet werden.

Der operative Gewinn lag bei 279 Mio CHF nach einem Verlust von 924 Mio 2012. Damit ergab sich ein Reingewinn von 18 Mio CHF nach Sondereffekten nach einem Verlust von 1,09 Mrd CHF im Jahr zuvor. Ohne die Sondeffekte ergab sich beim EBIT ein Rückgang um 4,8% auf 499 Mio, bei Reingewinn dagegen ein Plus von gut 29% auf 274 Mio CHF. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung im April eine unveränderte Dividende von 2,00 CHF vor.

Restrukturierung geht weiter
Angesicht des schwierigen Umfelds treibt Alpiq die Verkleinerung der Gruppe sowie Strategieveränderungen voran. Neben den Devestitionen in Höhe von insgesamt rund 690 Mio CHF konnte im Mai 2013 mit Unterstützung der Schweizer Hauptaktionäre zur Bilanzstärkung Hybridkapital in Höhe von 1’017 Mio CHF aufgenommen werden. Seit 2012 beliefen sich die Devestitionen auf insgesamt 1,6 Mrd CHF. So reduzierte sich die Nettoverschuldung 2013 auf 2 Mrd CHF von 4 Mrd CHF im Vorjahr.

Neben der regulatorisch bedingten Übertragung der Höchstspannungsnetze an Swissgrid im Januar 2013 wurden im Laufe des Jahres auch die Minderheitsbeteiligungen an Repower und Romande Energie abgestossen. Im Juli 2013 erfolgte die Veräusserung der Mehrheitsbeteiligung an der Società Elettrica Sopracenerina, im Dezember die Trennung vom Industriekraftwerk Monthel im Wallis.

In den Bereichen Handel und Energiedienstleistungen ist Alpiq optimistischer gestimmt. Im Grosshandelsgeschäft profitiere man zum einen von einem breiten Portfolio aber auch von der eigenen Kraftwerkskapazität. Bei den Dienstleistungen ist Alpiq den Angaben nach Schweizer Markführer in der Gebäude- und Verkehrstechnik. Ausserdem will das Unternehmen seine Kompetenz beim Rückbau von Kraftwerken und bei den Dienstleistungen für Industrieanlagen weiter ausbauen.

Margen bleiben weiter unter Druck
Im laufenden Jahr sollten die Margen dem Unternehmen zufolge weiter unter Druck bleiben. Die nach wie vor starke Subventionierung der Windkraft und Photovoltaik sowie tiefe Kohle- und CO2-Preise, aber auch die in zahlreichen EU-Staaten konjunkturell bedingte geringe Stromnachfrage drückten weiterhin auf die Grosshandelspreise, hiess es in der Mitteilung.

Hinzu kommen regulatorische Eingriffe sowie steigende Kosten bei der Kern- und Wasserkraft, die auch 2014 das Ergebnis belasten dürften. Alpiq fordert Politik und Branche auf, gemeinsam Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Betrieb von Schweizer Wasserkraft zu schaffen.

An der Börse legen die Titel im frühen Geschäft gegen den schwachen Gesamttrend leicht um 0,4% zu. Der um Sondereffekte bereinigte EBITDA und auch der Reingewinn hätten über den Erwartunge gelegen, heisst es dazu in einem Kommentar der ZKB. Ohne die tiefe Steuerquote wäre die positive Überraschung allerdings klar geringer ausgefallen. (awp/mc/upd/ps)

Schreibe einen Kommentar