US-Konjunktur: Empire-State-Index bricht im Februar ein
New York – Die Stimmung der Industrie im US-Bundesstaat New York hat sich im Februar überraschend stark eingetrübt. Der Empire-State-Index brach von 12,51 Punkten im Vormonat auf 4,48 Zähler ein, wie die regionale Vertretung der US-Notenbank am Dienstag in New York mitteilte. Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 8,50 Punkte erwartet.
«Verantwortlich für die gedämpfte Unternehmensstimmung dürfte in erster Linie der anhaltend strenge Winter in Nordamerika sein», kommentierte Experte Johannes Jander von der Helaba. Vor diesem Hintergrund sollte der Rückgang nur vorübergehend sein und keine Wachstumssorgen verursachen, zumal der Index weiterhin im positiven Bereich liege. Der Empire-State-Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York. Ein Indexstand über Null deutet einen Anstieg der Aktivität an.
NAHB-Wohnungsmarktindex sinkt so stark wie nie
Auch die Stimmung am US-Häusermarkt hat sich im Februar überraschend und deutlich eingetrübt. Der NAHB-Hausmarktindex sank von 56 Punkten im Vormonat auf 46 Punkte, wie die National Association of Home Builders mitteilte. Dies ist der stärkste jemals gemessene Rückgang, und der Index fiel auf den niedrigsten Stand seit Mai 2013. Bankenvolkswirte hatten einen unveränderten Wert erwartet. Der NAHB-Index ist ein Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen. In einer monatlichen Umfrage werden die aktuelle Lage und die Erwartungen der Branche abgefragt. Werte über 50 Punkten signalisieren, dass die Mehrheit der Häuserbauer die Bedingungen positiv beurteilt.
Auch hier scheint das ungewöhnlich kalte Winterwetter für den Stimmungseinbruch mitverantwortlich zu sein. «Die Wetterbedingungen in weiten Teilen des Landes haben im letzten Monat zu einem Rückgang der Aktivität geführt», kommentierte NAHB-Chef Kevin Kelly. Darüber hinaus verwies er auf Engpässe bei Baumaterialien, Grundstücken und Arbeitskräften.
Kapitalabflüsse so hoch wie seit fast fünf Jahren nicht mehr
Ende 2013 haben Anleger innerhalb eines Monats so viel Kapital wie seit fast fünf Jahren nicht mehr aus den USA abgezogen. Per Saldo verlor die weltgrössten Volkswirtschaft 119,6 Milliarden Dollar, wie das Finanzministerium mitteilte. Das ist der höchste Abfluss innerhalb eines Monats seit Februar 2009. Im Vormonat waren nur revidiert 13,0 (zunächst 16,6) Milliarden Dollar aus den USA abgeflossen und im Oktober noch 188,1 Milliarden Dollar zugeflossen. Die USA benötigen einen hohen Zufluss an Kapital, um ihr Defizit in der Leistungsbilanz zu finanzieren.
Die am Markt besonders beachteten langfristigen Kapitalbewegungen fielen ebenfalls enttäuschend aus. Hier meldete das Ministerium für Dezember einen Kapitalabfluss von 45,9 Milliarden Dollar, nach einem Abfluss von revidiert 28,0 Milliarden Dollar (zuvor 29,3 Milliarden Dollar). Volkswirte hatten einen langfristigen Zufluss von 22,5 Milliarden Dollar erwartet. (awp/mc/pg)