Chinas Inflation unverändert bei 2,5 Prozent
Peking – Moderate Inflation und anhaltend rückläufige Erzeugerpreise deuten auf schwaches Wachstum in China hin. Die Verbraucherpreise legten im Januar wie im Vormonat nur um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie das Statistikamt in Peking am Freitag berichtete. Die Erzeugerpreise fielen weiter um 1,6 Prozent, was auf geringe Nachfrage hinweist. Schon fast zwei Jahre fällt der Erzeugerpreisindex – so lange wie seit den 90er Jahren nicht mehr. Experten lesen aus den Zahlen neue Risiken für die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt.
Die geringe Inflation deutet nach Einschätzung der australischen ANZ Bank auf schwache Einzelhandelsumsätze vor dem chinesischen Neujahrsfest hin, das am 31. Januar begann. Die Ursachen könnten im verschärften Kampf gegen Korruption und im Sparprogramm der Regierung liegen, mit dem extravagante Ausgaben eingedämmt werden sollen. «Wenn Chinas Behörden das Wachstumsziel für 2014 unverändert bei 7,5 Prozent halten wollen, wird die Regierung vor Juni ein Stimulusprogramm ausrollen müssen, das notwendige strukturelle Reformen dieses Jahr hinauszögern könnte», hiess es in einer ANZ-Analyse.
Faule Kredite erreichen höchstes Niveau seit 2008
Die faulen Kredite der chinesischen Banken sind im vierten Quartal auf den höchsten Stand seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise im September 2008 gestiegen. Im Vergleich zum Vorquartal legten die ausfallbedrohten Forderungen in den Bankbilanzen um 28,5 Milliarden Yuan (4,7 Milliarden US-Dollar) auf 592,1 Milliarden Yuan zu. Das geht aus Zahlen der chinesischen Bankenaufsicht CBRC vom Freitag hervor.
Trotz des starken Anstiegs zum Jahresende machen die zweifelhaften Positionen den veröffentlichten Zahlen zufolge aber nur ein Prozent des gesamten Kreditvolumens aus. Laut CBRC haben die Banken ihre Bücher allein in den letzten fünf Jahren um 89 Billionen Yuan aufgebläht. Chinas Turbowachstum der vergangenen Jahre war massgeblich angetrieben von lockerer Kreditvergabe. Nun zieht Peking allerdings die geldpolitischen Zügel an. Die Furcht vor einer harten Landung der Wirtschaft wächst. (awp/mc/upd/ps)