ABB steigert Q4-Umsatz leicht auf 11,37 Mrd USD

ABB steigert Q4-Umsatz leicht auf 11,37 Mrd USD

ABB-CEO Ulrich Spiesshofer. (Bild: ABB)

Zürich – Der Industriekonzern ABB hat im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2013 etwas mehr umgesetzt als im Vorjahr, dafür etwas weniger Aufträge erhalten. Der Gewinn war wegen verschiedener, bereits im Januar anlässlich einer Gewinnwarnung bekanntgegebenen Sonderfaktoren rückläufig. Über das Gesamtjahr gesehen zog der Reingewinn dennoch leicht an, was ABB zu einer weiteren Dividendenerhöhung stimuliert. Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2014 spricht ABB von einem bezüglich Umsatzwachstum «herausfordernden Jahr».

Der Umsatz wurde um 3% auf 11,37 Mrd USD gesteigert, entsprechend einem Plus von 4% in lokalen Währungen (LW). Der Auftragseingang ging dagegen um 5% auf 10,00 Mrd USD (LW -4%) zurück. Somit hat das Wachstumstempo im Vergleich zum dritten Quartal mit Blick auf den Umsatz (Q3 in LW +9%) etwas nachgelassen, während die Dynamik im Auftragseingang (Q3 -2%) unverändert verhalten ausfiel. Der Auftragsbestand belief sich per Ende Dezember auf 26,05 Mrd USD, nach 27,45 Mrd per Ende September, wie der in der Energie- und in der Automationstechnik tätige Konzern am Donnerstag mitteilte.

Flaute bei Grossaufträgen
Auch das vierte Quartal habe sich weltweit uneinheitlich und je nach Region unterschiedlich entwickelt. Die Nachfrage in der frühzyklischen Industrie habe angezogen, was auf verbesserte makroökonomische Indikatoren in vielen Regionen zurückzuführen sei. Dem standen jedoch Verzögerungen bei der Vergabe von Grossprojekten gegenüber, was zum Jahresende zu einem niedrigeren Auftragsbestand führte. Der Auftragseingang ging auch aufgrund der selektiveren Projektauswahl in der Division Energietechniksysteme zurück.

So legten die Basisaufträge (unter USD 15 Mio.) bei Zuwächsen in den meisten frühzyklischen Produktgeschäften von ABB um 4% zu, womit sich der Trend der vorherigen Quartale fortsetzte. Die Grossaufträge gingen dagegen um 36% zurück, vor allem wegen des Aufschubs kundenseitiger Investitionen in grosse Infrastrukturprojekte aber auch wegen der selektiveren Projektauswahl zur Ausrichtung auf Aufträge mit höherer Wertschöpfung. Die Grossaufträge machten im Berichtsquartal noch 14% des gesamten Auftragseingangs aus, nach 20% im Vorjahr. Der Anteil der Service-Aufträge stieg im Quartal leicht auf 17%.

Der EBIT sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 5% auf 823 Mio USD, wogegen der operative EBITDA um 3% auf 1,42 Mrd anzog. Die EBITDA-Marge erreichte einen Wert von 12,5% (VJ 12,5%, Q3 15,7%) und liegt damit knapp unterhalb des Zielkorridors von 13 bis 19%. Im EBITDA sind wie im Januar angekündigt Aufwendungen für die Division Energietechniksysteme von rund 260 Mio USD enthalten, dies wegen sturmbedingter Verzögerungen bei Offshore-Windprojekten. Allerdings war bereits das Vorjahresquartal von Restrukturierungskosten für die genannte Division belastet, so dass der EBITDA im Quartalsvergleich dennoch gestiegen ist.

Weniger Reingewinn – Höhere Dividende
Kostensenkungen von rund 350 Mio USD und weitere Produktivitätssteigerungen hätten den Preisdruck mehr als ausgeglichen, so ABB. Im Gesamtjahr beliefen sich die Kostensenkungen auf 1,2 Mrd.

Der Reingewinn schliesslich fiel im vierten Quartal um 13% auf 525 Mio USD zurück. Hier sind Abschreibungen und Amortisationen über rund 350 Mio USD enthalten, davon 104 Mio im Zusammenhang mit Übernahmen. Die Restrukturierungskosten beliefen sich auf rund 160 Mio USD, einschliesslich der Ende Januar bekanntgegebenen 50 Mio für die Division Energietechniksysteme.

Akquisitionsbedingte Kosten und nicht-operative Belastungen beliefen sich auf rund 90 Mio USD, was hauptsächlich auf Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, Aufwände im Zusammenhang mit der Übernahme von Power-One und Verluste beim Verkauf einiger nicht zum Kerngeschäft gehörender Unternehmensteile zurückzuführen ist.

Die Dividende soll auf 0,70 von 0,68 CHF je Aktie erhöht werden und erneut verrechnungssteuerfrei aus den Reserven ausbezahlt werden.

Die Erwartungen der Analysten wurden damit beim Umsatz genau getroffen, beim Auftragseingang dagegen leicht übertroffen. Die Gewinnschätzungen, welche eine grosse Spannweite aufwiesen, wurden in etwa erreicht.

Im Gesamtjahr 2013 ergab sich ein Plus beim Umsatz von 6% auf 41,85 Mrd USD (LW +7%), während der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr um 3% auf 38,90 Mrd (LW -3%) nachgab. Der EBITDA wiederum stieg um 9% auf 6,08 Mrd und der Reingewinn um 3% auf 2,79 Mrd. Die EBITDA-Marge erreichte 14,5% nach 14,2% im Vorjahr. (awp/mc/upd/ps)

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