Migros steigert den Gruppenumsatz auf 26,72 Mrd Franken
Migros-Konzernchef Herbert Bolliger. (Foto: Migros)
Zürich – Die Migros-Gruppe ist im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Der Umsatz stieg um 6,9% auf 26,7 Mrd CHF. Das kräftige Wachstum ist Übernahmen zu verdanken. Ohne diese hätte die Migros lediglich um 1,5% zugelegt. Erstmals enthalten sind die Umsätze der CCA Angehrn und der deutschen Tegut, die seit Anfang 2013 zur Migros gehört, wie der «orange Riese» am Mittwochnachmittag bekannt gab. Tegut erzielte an 280 Standorten umgerechnet 1,2 Mrd CHF Umsatz.
Damit liefern sich die Migros- und die Coop-Gruppe ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Coop hatte vor einer Woche bekannt gegeben, den Konzernumsatz um 0,8% auf 26,9 Mrd CHF gesteigert zu haben. Im Detailhandel, wo Coop hinter Migros die der Nummer zwei der Schweiz ist, stiegen die Einnahmen um 1,7% auf 18,1 Mrd CHF.
Migros-Chef Bolliger zufrieden
Bei der Migros trieb die Übernahme in Deutschland den Detailhandelsumsatz um 7,2% auf 22,87 Mrd CHF (ohne Mehrwertsteuer) nach oben. Ohne Tegut wäre die Migros-Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 1,6% gewachsen. Migros-Chef Herbert Bolliger zeigte sich erfreut: «Wir haben trotz starker Konkurrenz und tieferen Preisen in fast allen Bereichen eine gesunde Wachstumsdynamik», wird er im Communiqué zitiert.
Die zehn Migros-Genossenschaften konnten ihren Umsatz um 0,8% verbessern. Während die Super- und Verbrauchermärkte in der Schweiz sich um 1,3% auf 11,523 Mrd CHF steigern konnten, mussten die fünf Fachmärkte Micasa, SportXX, Melectronics, Do it + Garden und Obi Federn lassen. Ihr Umsatz schrumpfte wegen deutlichen Preissenkungen um 2% auf 1,344 Mrd CHF.
Erneute Steigerung bei Denner
Denner setzte indes trotz Preissenkungen den Aufschwung fort. Zum vierten Mal in Folge erhöhte der Discounter seinen Umsatz, und zwar um 1,5% auf 2,875 Mrd CHF. Die Warenhauskette Globus legte um 2,4% auf 797 Mio CHF zu, während bei der Wohnaccessoireskette Depot der Umsatz gar um 27,5% auf 424 Mio CHF in die Höhe kletterte.
Online-Verkäufe steigen um über 5 %
Schub verlieh auch das Onlinegeschäft. Im klassischen E-Commerce, wo die Kunden von zu Hause per Mausklick Waren oder Dienstleistungen kaufen (ohne Onlinebestellungen im Grosshandel), wuchsen die Verkäufe um 5,1% auf 741 Mio CHF.
Einbussen bei Interio und Ex Libris
Einbussen erlitt die Migros-Gruppe dagegen beim Einrichtungshaus Interio (-13,1% auf 170 Mio CHF) und beim Buch- und DVD-Verkäufer Ex Libris (-7,7% auf 142 Mio CHF). Bei der Tankstellenkette Migrol ging der Umsatz leicht um 1% auf 1,863 Mrd CHF zurück. Schuld am Minus sind allerdings die tieferen Benzin- und Treibstoffpreise. Denn die Absatzmenge stieg.
Talfahrt bei Hotelplan geht weiter
Weiter ging die Talfahrt beim Reiseveranstalter Hotelplan, der 6,1% an Umsatz (1,13 Mrd CHF) verlor. Hauptgrund für den Taucher sind die Geschäftsbereinigungen in Italien und Russland. Einen Dämpfer musste Hotelplan Suisse hinnehmen, dessen Badeferiengeschäft unter dem Konkurs der Fluggesellschaft Hello und der Ägypten-Krise litt.
Derweil konnte die Migros-Industrie ihre Marktstellung im In- und Ausland weiter ausbauen. Der Umsatz stieg um 6,3% auf 5,762 Mrd CHF. Ohne die Übernahme von CCA Angehrn sowie Bergsenn wäre der Umsatz um 3,4% gewachsen.
Migros Bank profitiert von Neugeldern und Börsenhandel
Die Migros Bank hat den Ertrag ebenfalls gesteigert. Insbesondere profitierte sie vom weiterhin kräftigen Zustrom an Spareinlagen und dem florierenden Börsenhandel. Auch das Wachstum bei den Hypotheken habe sich nur leicht abgeschwächt, hiess es. Zahlen wurden allerdings keine genannt. Die Migros Bank will ihre Ergebnisse am Freitag veröffentlichen.
Den Gewinn gibt die Migros-Gruppe am 2. April bekannt. (Migros/mc/pg)