Helvetia stockt Beteiligung an Nationale auf
Stefan Loacker, CEO Helvetia. (Foto: Helvetia)
Basel / St. Gallen – Der Versicherungskonzern Helvetia stockt seinen Anteil am Konkurrenten Nationale Suisse auf. Das Unternehmen kauft der Gebäudeversicherung Bern ein Aktienpaket von 5,27% ab und hält nun zusammen mit der Patria Genossenschaft 17,70%. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Sowohl Helvetia als auch Nationale Suisse erklärten sich am Freitag offen, ihre Zusammenarbeit im operativen Bereich auszubauen. Momentan teilen sie sich die IT-Services für ihre Tochtergesellschaften in Italien.
Spekulationen über eine mögliche Übernahme erteilten beide Unternehmen jedoch eine Absage. Mit dem Zukauf festige man lediglich die Position als Kernaktionärin, hiess es bei Helvetia auf Anfrage. Die Gesellschaft hatte ihre Beteiligung an der Konkurrentin im August 2012 auf über 12% erhöht und war damit zum grössten Aktionär aufgestiegen.
Mobiliar hält 19 Prozent an Nationale
Diesen Rang musste sie aber jüngst wieder abgeben, als die Mobiliar Anfang November ihren Anteil auf über 19% erhöhte. Schon damals hatten Übernahmegerüchte die Runde gemacht, waren jedoch von beiden Seiten dementiert worden.
Nationale Suisse zeigt sich überzeugt, «als eigenständiges Unternehmen eine Zukunft» zu haben. Dies bekräftigte der Versicherer in der Mitteilung zur Erhöhung durch Helvetia. Eine feindliche Übernahme ist ohnehin erschwert, weil das Stimmrecht für Nationale-Suisse-Aktionäre auf 5% limitiert ist.
Aktienkurs steigt weiter
Die Anleger an der Börse wittern dennoch Morgenluft. Seit dem Zukauf durch die Mobiliar im November hat der Aktienkurs von Nationale Suisse fast 25% zugelegt. Seit Bekanntwerden der Erhöhung von Helvetia kletterte er am Freitag bis zur Mittagszeit erneut 8,0% auf 60,20 CHF in die Höhe. Der Gesamtmarkt tendiert gemessen am Swiss Performance Index (SPI) derweil mit 0,6% im Plus.
Der Übernahmekampf um Nationale Suisse sei nun offiziell lanciert, kommentierte Stefan Schürmann, Analyst der Bank Vontobel. Mobiliar und Helvetia seien dabei in der Pole-Position. Während Helvetia aus einer Übernahme potenziell höhere Effizienzgewinne erzielen könnte, sei die Mobiliar komfortabler kapitalisiert, hiess es. (awp/mc/upd/ps)