Reagiert die EZB auf den jüngsten Anstieg des Euribor?

Reagiert die EZB auf den jüngsten Anstieg des Euribor?
von Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.

VP Bank-Chefökonom Thomas Gitzel.

Vaduz – VP-Bank Spotanalyse von Chefökonom Thomas Gitzel zum Anstieg des 3-Monats-Euribor in den letzten Tagen.

In den Geldmarkt der Eurozone kam zuletzt Bewegung. Der 3-Monats-Euribor (Fixing vom 12.12.2013: 0.282%) liegt nun schon seit einigen Tagen über dem EZB-Leitzins von 0.25%. Dies ist ein eindeutiges Signal einer wieder etwas angespannteren Liquiditätssituation der Banken. Die Währungshüter im Frankfurter Euro-Tower dürften die gegenwärtige Situation mit Argusaugen verfolgen.

Unter normalen Umständen könnten sich die Zentralbanker entspannt zurücklehnen. Der anstehende EZB-Bilanztest dürfte die Geschäftsbanken zu einer erhöhten Liquiditätsaufnahme veranlassen. Die Banken hübschen ihr Liquiditätspolster nochmals auf. Das ist legitim und nicht weiter beunruhigend. Beruht jedoch der Anstieg des Euribor auf der nun schon seit den Sommermonaten 2012 rückläufigen Überschussliquidität, sähe die Situation anders aus. In diesem Fall müsste davon ausgegangenen werden, dass es sich nicht um ein temporäres Phänomen handelt. Die EZB müsste sich dann bereits zu Jahresbeginn 2013 in ihrem «Waffenarsenal» nach neuen liquiditätsschaffenden Massnahmen umschauen.

Ein abschliessendes Urteil über das aktuelle Euribor-Niveau kann noch nicht gegeben werden. Abwarten ist angesagt. Eines steht aber schon jetzt fest: An den Finanzmärkten und im Euro-Tower gehören die ersten Blicke zum Jahresbeginn dem Euribor. (VP Bank/mc/pg)

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