Arbeitslosenquote steigt im November auf 3,2%
(Foto: PHOTOPRESS/Martin Ruetschi)
Bern – Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im November im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkt auf 3,2% angestiegen. Die Zunahme ist rein saisonal bedingt, da der Tourismus noch nicht angelaufen ist und die Bautätigkeit zurückgeht. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl um 7006 Personen, so dass 139’073 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) gemeldet waren.
Die Arbeitslosigkeit unter den 15- bis 24-Jährigen erhöhte sich um 0,6% verglichen mit dem Oktober, sank aber um 1,9% im Vergleich mit den November 2012.
Die Jugendarbeitslosigkeit erreichte damit eine Quote von 3,4%, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag bekanntgab. Das waren gleichviel wie im Vormonat, im November 2012 hatte die Quote noch bei 3,5% gelegen.
Als Stellensuchende waren 196’522 Personen registriert, rund 8000 mehr als im Vormonat. Übers Jahr gesehen suchten 4,4% mehr Personen eine Stelle. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sank derweil auf 11’568.
Saisonale Entwicklung
Die Zahlen spiegeln die normale Entwicklung der Saison, erklärte Boris Zürcher gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Würde der saisonale Effekt ausgeblendet, hätte ein Rückgang resultiert, sagte der Leiter der Direktion Arbeit im Seco.
Im November seien in den Tourismuskantonen Wallis, Graubünden und teilweise im Berner Oberland noch mehr Menschen neu bei den RAV eingeschrieben worden. Die Zwischensaison im Tourismus und der auf Wintermodus schaltende Bausektor zeigten sich auch im Anteil arbeitsloser Ausländer.
47% der gemeldeten Arbeitslosen stammten aus dem Ausland. Die Arbeitslosenquote unter den Ausländern erreichte 6,2%; bei den Schweizern betrug sie 2,3%. Im Dezember dürfte diese Zahl wieder zurückgehen.
Jugendliche finden ihren Platz
Bei der Jugendarbeitslosigkeit sieht Zürcher ebenfalls eine Entwicklung im Rahmen der normalen saisonalen Entwicklung. Es zeige sich, dass die Jungen, die im Sommer ihre Ausbildung beendet haben, ihren Platz im Arbeitsmarkt finden. Nach den Ausbildungsabschlüssen dauere es jeweils drei bis vier Monate, bis die Jugendarbeitslosigkeit wieder abnehme.
Im September waren 3646 Personen von Kurzarbeit betroffen, 7% mehr als im August. Die Zahl der kurzarbeitenden Betriebe wuchs um 26 auf 379. In ihnen fielen knapp 191’000 Arbeitsstunden aus, 2% mehr als im Vormonat
Aus dem Netz der Arbeitslosenversicherung fielen im September nach vorläufigen Angaben 2439 Personen. Wie Zürcher sagte, wurden in den Vormonaten jeweils durchschnittlich 3000 Personen ausgesteuert. Die aktuelle Zahl entspreche in etwa dem Wert des Vorjahrs. Er rechne nun mit einer allmählichen Abnahme der Aussteuerungen.
Menschen, die den Anspruch auf Arbeitslosenentschädigung verloren haben, werden nicht mehr in der Errechnung der Arbeitslosenzahl und -quote berücksichtigt.
Insgesamt schaut Zürcher der Entwicklung der Arbeitslosigkeit optimistisch entgegen. Das Schweizer Wirtschaftswachstum werde 2014 stärker ausfallen als bisher prognostiziert. Seine Direktion gehe für das Gesamtjahr von einer Arbeitslosenquote von 3,2% aus, gleich viel wie 2013. In den ersten Monaten könnte die Quote sogar unter diesen Wert fallen. (awp/mc/upd/ps)