Schweizer Schüler in Mathematik europäische Spitze
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Bern – Die 15-Jährigen in der Schweiz erreichen bei PISA 2012 wiederum einen Mittelwert, der in allen drei getesteten Bereichen – Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften – deutlich über dem OECD-Mittelwert liegt. In Mathematik hält die Schweiz ihren Spitzenplatz im internationalen Vergleich, wie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation mitteilt.
Rund 510’000 15-Jährige aus 65 Ländern/Regionen haben 2012 an der internationalen Vergleichsstudie PISA teilgenommen, über 11’000 waren es aus der Schweiz. Gegenstand der PISA-Tests sind Kompetenzen, über die Jugendliche aus Sicht der OECD im Alter von 15 Jahren verfügen sollten. Eine wichtige Fragestellung ist, wie gut die Jugendlichen ihr Wissen und Können in neuen Anwendungssituationen einsetzen können.
Mathematik: Europäische Spitze
Mathematik wurde in PISA 2012 zum zweiten Mal nach 2003 als Schwerpunkt getestet. Die Schweizer 15-Jährigen erreichen erneut ein hervorragendes Ergebnis. Es gibt kein anderes europäisches Land, das in Mathematik einen signifikant höheren Mittelwert. Liechtenstein und die Niederlande weisen als einzige europäische Länder einen vergleichbaren Mittelwert auf. Die einzigen Länder mit einem signifikant höheren Mittelwert sind Korea und Singapur, hinzu kommen mehrere chinesische Regionen.
Die Mathematikleistungen sind in der Schweiz zwischen 2003 und 2012 insgesamt stabil geblieben, die leichte Zunahme beim Mittelwert über die Jahre ist statistisch nicht signifikant. Dieses konstante Ergebnis ist positiv zu werten, denn deutliche Verbesserungen sind fast ausschliesslich bei Ländern zu beobachten, die 2003 auf einem eher tiefen Niveau starteten. Dagegen sind in einigen Ländern, die in PISA 2003 gute oder sehr gute Ergebnisse erreichten, 2012 deutliche Negativtrends zu verzeichnen. Von den Vergleichsländern ist das beispielsweise in Kanada, Belgien und Finnland der Fall. 2012 liegt der Schweizer Mittelwert erstmals statistisch signifikant über dem Mittelwert von Finnland.
Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit besten Ergebnissen (Kompetenzniveaus 5 und 6) ist in der Schweiz mit 21 Prozent deutlich höher als im OECD-Durchschnitt (13%). Der Anteil der leistungsschwachen Jugendlichen (unter Kompetenzniveau 2) ist mit 12 Prozent deutlich kleiner als das entsprechende Mittel der OECD-Länder (23%).
Anteil leistungsschwacher Leser rückläufig
Im Lesen liegt die Schweiz ebenfalls über dem OECD-Mittelwert. Berücksichtigt man alle Erhebungen seit 2000, dann lässt sich insgesamt ein positiver Trend feststellen, der statistisch signifikant ist. Dieser zeigt sich vor allem beim Anteil der leistungsschwachen Leser (unter Kompetenzniveau 2). Dieser ist zwischen 2000 und 2012 von 20 Prozent auf 14 Prozent signifikant zurückgegangen. Diese Verbesserung wird vorwiegend auf eine Leistungssteigerung der Jugendlichen mit Migrationshintergrund der ersten Generation (im Ausland geboren und Eltern ebenfalls im Ausland geboren) zurückgeführt. Ein grosser Teil der Verbesserung lässt sich durch Veränderungen der sozioökonomischen und sprachlichen Zusammensetzung dieser Gruppe erklären. Von den acht Vergleichsländern erreichen Finnland und Kanada einen signifikant höheren, Liechtenstein, Deutschland, Frankreich und Belgien einen vergleichbaren und Österreich sowie Italien einen signifikant tieferen Mittelwert.
Naturwissenschaften: Stabile Leistungen
Auch in den Naturwissenschaften erreichen die Schweizer 15-Jährigen zum dritten Mal seit 2006 einen Mittelwert, der signifikant über dem OECD-Mittelwert liegt. Die durchschnittlichen naturwissenschaftlichen Leistungen sind insgesamt stabil geblieben. Die leichte Zunahme beim Mittelwert ist statistisch nicht signifikant. Dagegen ist der Anteil leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler (unter Kompetenzniveau 2) von 16 Prozent im Jahr 2006 auf 13 Prozent im Jahr 2012 statistisch signifikant zurückgegangen. Von den acht Vergleichsländern erreichen vier (Finnland, Kanada, Liechtenstein und Deutschland) einen signifikant höheren Mittelwert und vier (Österreich, Belgien, Frankreich und Italien) einen signifikant tieferen. (SBFI/mc/pg)