CH-Schluss: Fester zum Wochenstart – Sonova nach Zahlen gesucht

CH-Schluss: Fester zum Wochenstart – Sonova nach Zahlen gesucht

Zürich – Der Schweizer Börse ist ein Wochenauftakt nach Mass geglückt: Nach einem zunächst noch verhaltenen Handelsbeginn kletterten die Indizes erneut in die Höhe, getragen von Konjunkturdaten aus der Eurozone. Dort hat sich der Überschuss in der Handelsbilanz im September nahezu verdoppelt. Übergeordnet wurden die Avancen unverändert von der ultra-lockeren Geldpolitik der weltweit wichtigsten Zentralbanken getragen, hiess es im Handel.

Während andere Börsenplätze wie in den USA oder in Deutschland neue Rekordhöhen erklammen, näherte sich hierzulande der Swiss Market Index (SMI) immerhin dem Jahreshoch bis auf 60 Punkte an. Der hiesige Aktienmarkt wurde am Berichtstag etwas von den defensiven Novartis-Papieren ausgebremst, während Sonova nach Zahlen in die Höhe sprangen. Im weiteren Wochenverlauf werden Impulse vor allem vom Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank erwartet.

Der SMI legte am Montag um 0,29% auf 8’351,38 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,38% auf 1’273,62 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,30% auf 7’945,23 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 17 im Plus, elf im Minus und zwei unverändert.

Die Papiere des Hörgeräteherstellers Sonova fielen mit einem Kursplus von deutlichen 5,4% auf. Die Stäfener haben mit ihren Halbjahreszahlen die Erwartungen mehr als erfüllt: Alle relevanten Kennzahlen lagen am oberen Ende der Prognosebandbreite oder gar leicht darüber. Ausserdem hat sich das Unternehmen zuversichtlich für das zweite Semester gezeigt und den bisherigen Ausblick erhöht. Das aktuelle Niveau erreichten die Valoren letztmals Anfang März 2011.

Dahinter profitierten Swatch (+2,5%) von optimistischen Aussagen des Konzernchefs Nick Hayek. Dieser hatte gegenüber der Wochenendpresse die Erwartung geäussert, dass die Gruppe im Jahr 2014 ein zweistelliges Wachstum erwarte. Die Titel der Branchenkollegin Richemont schnitten mit +0,5% unauffällig ab und vermochten für einmal nicht im Schlepptau mitzuziehen.

Die weitere Spitzengruppe umfasste Swiss Life (+1,7%), Sika (+1,5%), ABB (+1,1%), Swiss Prime Site (+0,9%) und Swiss Re (+0,9%) und liess damit keine klare Branchenpräferenz der Investoren erkennen. Für die Swiss Life liegt nach Jahren des Bilanz- und Effizienzmanagements ab 2015 der Schwerpunkt wieder vermehrt auf Wachstum. Primär setze der Versicherer dabei auf Wachstum aus eigener Kraft, sagte der im nächsten Jahr abtretende CEO Bruno Pfister in einem Interview.

Die Banken waren mit angezogener Handbremse unterwegs: Credit Suisse (-0,1%), Julius Bär (+0,1%) wie UBS (+0,4%) gaben im Tagesverlauf Terrain preis. Für Gesprächsstoff habe die Absicht der EZB gesorgt, beim Bilanzcheck der Grossbanken auch deren Bestand an Staatsanleihen einem Stresstest aussetzen. Bisher müssen die Banken für diese Papiere kein teures Eigenkapital vorhalten.

Die hohe Risikoneigung der Investoren äusserte sich in Abgaben bei verschiedenen defensiven Papieren. Allen voran die grosskapitalisierten Novartis-Aktien belasteten die Indizes mit einem Minus von 0,5%. Roche (+0,7%) und Nestlé (+0,6%) hielten sich deutlich besser. Swisscom sanken um 0,9% und Syngenta um 0,8%.

Im breiten Markt setzten Autoneum (+3,9%) ihren seit Jahresbeginn andauernden Aufwärtstrend fort, welcher vergangene Woche anlässlich eines Investorentages noch beschleunigt wurde. Das Management habe dort einen positiven Eindruck hinterlassen und zeige Bestrebungen zur Produktionseffizienz und betrieblichen Verbesserungen, hiess es bei Analysten. Erstmals notieren die Titel über dem Preis, zu dem sie nach der Abspaltung von Rieter im Frühjahr 2011 gehandelt wurden.

Charles Vögele verloren 1,4%. Der finanziell klamme Modeverkäufer will nach der Überprüfung seines Länderportfolios an der Organisation in Ungarn festhalten.

Basilea (+3,0%) erhielten dagegen von der Erteilung des Orphan-Drug-Status für Isavuconazol durch das FDA zur Behandlung von Zygomykose etwas Auftrieb. (awp/mc/upd/ps)

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