CH-Schluss: Leichte Gewinne – Julius Bär nach Zahlen schwach
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag leicht fester geschlossen. Nach freundlichem Start und einem vorübergehenden Abtauchen unter die Marke von 8’300 Punkten bewegte sich der Leitindex SMI über weite Strecken eher seitwärts in der Gewinnzone. Auf Wochensicht machte der Index 1% an Boden gut. Am Berichtstag zeigten die Papiere von Julius Bär nach einem leicht enttäuschenden Zwischenbericht Schwäche. Ansonsten war die Nachrichtenlage auf der Unternehmensseite eher dünn.
Auf der Makroseite hatten die während des Handels veröffentlichten Daten aus Europa und den USA auf die hiesigen Kurse kaum einen Einfluss. Als unverändert freundlich schätzte ein Händler die Stimmung an den Finanzmärkten ein, nachdem die designierte Chefin der US-Notenbank Janet Yellen am Donnerstag eine weiterhin expansive Geldpolitik in Aussicht gestellt hatte. Nach den Vortagesgewinnen sei aber erst einmal die Luft draussen. Im Fokus haben die Anleger die in der kommenden Woche anstehende Veröffentlichung des jüngsten Fed-Sitzungsprotokolls, den sogenannten «Minutes».
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,27% höher auf 8’327,31 Punkten; im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,0%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,29% auf 1’268,79 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,30% auf 7’921,40 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 19 im Plus, zehn im Minus und Syngenta unverändert.
Im Fokus lagen hierzulande Julius Bär (-1,6%), die nach der Zahlenvorlage am Ende der SMI/SLI-Liste schlossen. Der Vermögensverwalter erzielte in den ersten zehn Monaten zwar über den Konsensschätzungen liegende verwaltete Vermögen. Die Aussagen in Bezug auf die Kostenentwicklung und die Nettoneugeldentwicklung fielen allerdings genauso wie die rückläufige Bruttomarge ernüchternd aus. Die Grossbankenwerte CS (-0,4%) und UBS (-0,2%) sowie die Papiere des Rückversicherers Swiss Re (-0,3%) reihten sich mit moderateren Abgaben ebenfalls bei den Verlierern ein.
Grössere Einbussen verzeichneten auch die Zykliker Holcim (-0,4%), Clariant (-0,3%) und Schindler (-0,7%). Der Aufzughersteller Schindler berichtete am Morgen über das Ergebnis des Rückkaufangebots für eigene Aktien, das allerdings nicht im von Schindler erhofften Umfang benutzt wurde. In Börsenkreisen wurde die Nachricht als mehr oder weniger kursneutral eingestuft.
Auf der Gegenseite schlossen Swatch (+2,7%) an der SMI/SLI-Spitze. Konzernchef Nick Hayek gab sich in einem Zeitungsbericht optimistisch. Die Uhrenindustrie wachse auf der ganzen Welt, erklärte er. Für das nächste Jahr sieht Hayek für sein Unternehmen «klar zweistelliges» Wachstum. Die Konkurrenzpapiere von Richemont (+2,4%) zogen im Windschatten an. Weitere Zykliker wie Sika (+1,8%) und Dufry (+0,9%) schlossen fest.
Swiss Life (+0,8%) knüpften an den starken Trend vom Dienstag im Sog guter Neunmonatszahlen und der Bekanntgaben eines neuen Konzernchefs an. Gestützt wurde das Papier am Berichtstag von einer Aufstufung durch Berenberg auf «Buy» sowie von einem positiven Kommentar der Bank Barclays. Im Aufwärtstrend befinden sich weiterhin Zurich (+0,6%) nach den überraschend guten Vortageszahlen.
Die drei Indexschwergewichte Roche (+0,4%), Novartis (+0,3%) und Nestlé (+0,1%) stützten den Gesamtmarkt.
Am breiten Markt bauten Comet (+4,3%) und Autoneum (+2,9%) ihre Gewinne vom Donnerstag aus. Letztere erreichten im Handelsverlauf einen Höchststand seit der Abspaltung von Rieter im Frühjahr 2011.
Auf der Gegenseite verzeichneten Perrot Duval (-6,0%) und LifeWatch (4,8%) die grössten prozentualen Verluste. (awp/mc/upd/ps)