US-Arbeitsmarktbericht setzt Euro unter Druck

US-Arbeitsmarktbericht setzt Euro unter Druck
(Bild: © Delphimages - Fotolia.com)

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Frankfurt am Main – Ein überraschend starker US-Arbeitsmarktbericht hat den Euro- und Frankenkurs am Freitag unter Druck gesetzt. Der Kurs der Gemeinschaftswährung fiel um rund einen Cent auf zuletzt 1,3344 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3431 (Donnerstag: 1,3365) Dollar festgesetzt. Der Franken schwächte sich zum US-Dollar ebenfalls stark und zum Euro etwas weniger ab. Die Währungspaare USD/CHF und EUR/CHF notierten so zur Berichtszeit mit 0,9229 bzw. 1,2316. Gegenüber den Notierungen am frühen Nachmittag verlor der Franken zum Dollar um rund 60 Basispunkte und zum Euro gut zehn.

Die Zahl der Beschäftigten in den USA war im Oktober deutlich stärker gestiegen als erwartet. Es wurden 204’000 neue Stellen geschaffen, während Volkswirte im Schnitt lediglich mit einem Zuwachs um 120’000 Stellen gerechnet hatten. Auch der Beschäftigungsaufbau in den Vormonaten wurde deutlich nach oben revidiert. Die starke Erholung erfolgte trotz der vorübergehenden Schliessung der US-Bundesbehörden.

Nächster US-Arbeitsmarktbericht als Zünglein an der Waage
«Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed nun doch schon im Dezember eine allmähliche Rückführung ihrer Anleihekäufe beschliessen wird, hat sicherlich zugenommen», schreibt die Postbank in einem Kommentar. «Der kommende Arbeitsmarktbericht für November könnte hierbei das Zünglein an der Waage spielen.» Vorerste werde die Fed zwar abwarten, so die Meinung von Bernd Weidensteiner, USA-Experte der Commerzbank. «Sollte sich der Arbeitsmarkt im November ähnlich stark entwickeln wie im Oktober, dann ist eine erste leichte Drosselung des Anleihekaufprogramm bereits im Dezember aber denkbar», ist auch er der Ansicht.

Die US-Notenbank orientiert ihre Politik stark am Arbeitsmarkt. Eine weniger lockere Geldpolitik in den USA würde den Dollar zum Euro tendenziell stützen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, das die EZB ihre Geldpolitik weiter gelockert hatte. Der Euro war bereits am Donnerstag nach der überraschenden Leitzinssenkung der EZB stark unter Druck geraten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83525 (0,83210) britische Pfund und 131,58 (132,00) japanische Yen fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1’285,50 (1’307,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30’860,00 (30’790,00) Euro. (awp/mc/pg)

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