EU-Schluss: Schluss: Gewinne zum Wochenanfang

EU-Schluss: Schluss: Gewinne zum Wochenanfang

London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben zum Wochenbeginn Gewinne eingefahren. Neben einigen Unternehmenszahlen wirkte vor allem die Aussicht auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag positiv auf die Stimmung, sagten Börsianer. Der EuroStoxx 50 schloss am Montag 0,30 Prozent höher bei 3.061,18 Punkten. In Paris gewann der Cac 40 0,36 Prozent auf 4.288,59 Punkte, der Londoner FTSE 100 legte um 0,43 Prozent auf 6.763,62 Punkte zu.

Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone waren am Vormittag weitgehend wie erwartet ausgefallen und lieferten kaum Impulse. Bergbau- und Finanzaktien hätten den europäischen Märkten zu einem ziemlich positiven Tag verholfen, sagte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Hoffnungen auf eine erneute geldpolitische Lockerung durch die EZB hätten ebenso gestützt. Allgemein warteten Anleger neben der auf Hochtouren laufenden Berichtssaison in Europa vor allem auf den anstehenden Zinsentscheid der Notenbank, sagte Marktanalyst Jens Klatt vom Analysehaus DailyFX. Schlechtere Konjunkturdaten dürften bis dahin die Erwartung an eine Zinssenkung der EZB erhöhen.

Aus Branchensicht hatten die Aktien der konjunktursensiblen Rohstoffunternehmen die Nase vorn: Im Stoxx Europe 600 gewann der Subindex Basic Resources 1,89 Prozent. In London lagen die Minentitel von Fresnillo mit 4,54 Prozent und von Rio Tinto mit 3,31 Prozent plus deutlich an der Spitze – gefolgt von weiteren Bergbaukonzernen. Auch an der EuroStoxx-Spitze lag dank eines Kurssprungs von 3,23 Prozent mit CRH ein Baustoffkonzern.

Dagegen verlor der Index für die Unternehmen aus der Reise- und Freizeitindustrie als Branchen-Schlusslicht 1,28 Prozent. Massgeblicher Grund war der Kursrutsch von Ryanair. Die Aktien der Billigfluglinie sackten nach Quartalszahlen und einer gekappten Gewinnprognose um 12,60 Prozent ab. Wegen des harten Wettbewerbs in Europa erwartet Ryanair im Geschäftsjahr bis Ende März für den Überschuss nur noch 500 bis 520 Millionen Euro. Trotz steigender Fluggastzahlen wäre dies weniger als im Vorjahr – und weitaus weniger als von Analysten erwartet. Die Enttäuschung über die Zahlen zog auch die Titel von Konkurrent Easyjet 5,09 Prozent ins Minus.

Deutliches Plus dagegen bei den Aktien der HSBC: Nach Zahlen ging es 2,28 Prozent nach oben. Europas grösste Bank verdiente im Sommer dank ihres harten Sparkurses trotz flauer Anleihemärkte und stagnierender Erträge mehr. Ein höherer operativer Ausblick verhalf den Aktien des niederländischen Briefzustellers PostNL zu einem Plus von 7,79 Prozent und dem Spitzenplatz im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) . Bei Alcatel-Lucent sorgte eine geplante Kapitalerhöhung für Kursverluste von 3,81 Prozent. (awp/mc/ps)

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