Höhere Preise halten AB Inbev auf Kurs
Carlos Brito, CEO Anheuser-Busch InBev. (Bild: © Anheuser-Busch InBev)
Leuven – Preiserhöhungen und eine hohe Budweiser-Nachfrage haben den weltgrössten Brauereikonzern AB Inbev im dritten Quartal auf Kurs gehalten. In Deutschland kämpft der Beck’s-Brauer dagegen weiter mit einem harten Wettbewerb und schwacher Nachfrage. Jedoch fiel der Absatz nicht mehr so stark wie in den ersten sechs Monaten. Probleme bereitet auch weiterhin das Geschäft im wichtigen Markt Brasilien. Nach der Übernahme des mexikanischen Brauers Modelo kommen die Belgier zudem bei ihrem Sparprogramm gut voran.
Im dritten Quartal setzte AB Inbev 11,7 Milliarden Dollar um – das war auf vergleichbarer Basis drei Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Absatz ging dabei leicht zurück. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 10,5 Prozent auf 4,66 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen am Donnerstag in Leuven mitteilte. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 2,37 Milliarden Dollar nach 1,82 Milliarden ein Jahr zuvor. Damit schnitt das Unternehmen etwas besser ab als von Experten erwartet.
Absatz schwächelt
Sorge bereitet den Analysten allerdings der weiterhin schwache Absatz. «Wie zu erwarten war, entwickelt sich dieser weiter schleppend. Erfreulich ist aber, dass der Brauer Preiserhöhungen durchdrücken konnte und kräftig gespart hat», sagte ein Experte. An der Börse kamen das Zahlenwerk gut an. Die Aktie legte um gut zwei Prozent auf 76,18 Euro zu. Damit näherte sich der Kurs wieder dem im April erreichten Rekordhoch von 79,60 Euro.
Das Unternehmen selbst ist mit den Verkaufszahlen nicht zufrieden und setzt jetzt ganz auf die Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien im kommenden Jahr. «2014 sollte in puncto Absatz besser starten», sagte Finanzvorstand Felipe Dutra. Budweiser ist wieder die offizielle Biermarke des nach den Olympischen Spielen wichtigsten Sportereignisses der Welt. Dies sollte vor allem den Bierkonsum in Brasilien beflügeln.
150.000 Mitarbeitende
Der Konzern ist 2008 durch die Übernahme der amerikanischen Brauerei Anheuser-Busch durch den Konkurrenten InBev entstanden. AB Inbev kauft seitdem immer wieder zu. Zuletzt hatte das Unternehmen die mexikanische «Corona»-Brauerei Grupo Modelo für rund 20 Milliarden Dollar komplett übernommen. Der Konzern hat insgesamt rund 200 Biermarken und beschäftigt in 24 Ländern rund 150.000 Mitarbeiter. (awp/mc/upd/ps)