Temenos Q3: Mehr Gewinn bei stagnierendem Umsatz
David Arnott, CEO Temenos. (Foto: Temenos)
Genf – Der Bankensoftwarehersteller Temenos hat im dritten Quartal 2013 bei einem kaum veränderten Umsatz die Gewinnzahlen verbessern können. Während die Lizenzeinnahmen klar anstiegen, gingen die Einnahmen aus dem defizitären Services-Geschäft deutlich zurück. Den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr belässt Temenos unverändert.
Der Gesamtumsatz belief sich im 3. Quartal auf 109,9 Mio USD gegenüber 110,0 Mio USD im Vorjahresquartal, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. «Like for like» (LFL) – also bereinigt um Wechselkursbewegungen und Akquisitionseffekte – ging der Umsatz gar um 3% zurück. Im abgelaufenen Quartal seien erste Umsätze im Software-as-a-Service (SaaS)-Geschäft in den USA verbucht worden, hiess es weiter. Temenos hatte in der ersten Jahreshälfte das in diesem Bereich tätige US-Unternehmen TriNovus übernommen.
Höhere Lizenzeinnahmen
Die Lizenzeinnahmen konnte Temenos allerdings um 10% (LFL +7%) auf 32,4 Mio USD steigern. Der Maintenance-Bereich verbesserte sich um 6% (LFL +4%) auf 53,2 Mio USD. Im Services-Geschäft resultierte dagegen ein Rückgang um 21% (LFL -22%) auf 23,9 Mio USD. Bei der Restrukturierung des Services-Geschäft komme man schneller voran als erwartet, sagte CEO David Arnott am Dienstagabend in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen. Die Margen in dem Geschäftsbereich hätten sich bereits verbessert – für 2014 strebe man den Break-even an, betonte er.
Deutlich verbesserte Gewinnzahlen
Der Betriebsgewinn (Non-IFRS EBIT) verbesserte sich im dritten Quartal um 24% auf 25,8 Mio USD. Die entsprechende Marge verbesserte sich ebenfalls klar auf 23,5%, nachdem sie im Vorjahresquartal noch 18,9% betragen hatte. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 15,9 Mio USD (VJ 7,0 Mio), was einem Gewinn pro Aktie (Non-IFRS) von 0,28 USD nach 0,22 USD in der Vergleichsperiode entspricht.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Temenos die Markterwartungen bei den Umsätzen verfehlt, bei den Gewinnzahlen aber übertroffen. Von AWP befragte Analysten hatten im Vorfeld im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 115,0 Mio USD und Lizenzeinnahmen von 31,2 Mio gerechnet. Der Betriebsgewinn wurde dagegen mit 24,1 Mio USD etwas niedriger erwartet.
Positiver Ausblick
Die Verantwortlichen zeigten sich zuversichtlich, die bereits früher formulierten Vorgaben für das Gesamtjahr 2013 erreichen zu können. Während das Geschäft in Europa weiter schwierig sei, würden Märkte ausserhalb Europas, vor allem in Lateinamerika und Asien anziehen, so CEO Arnott. Zudem sehe man bereits erstes Interesse an der Zahlungslösung «Temenos Payment Suite», welche dem Unternehmen einen neuen Markt erschliessen soll.
Das Unternehmen bestätigte entsprechend den Ausblick für das Gesamtjahr 2013: So erwarte Temenos einen Umsatz (Non-IFRS) von 469 bis 482 Mio USD (+4,5 bis 7,5%), wobei das Wachstum im Bereich Lizenzierungen 5 bis 10% betragen soll. Die Zielmarge für den Non-IFRS-EBIT wird weiterhin mit 21,7% bis 23,2% angegeben. Die Steuerrate wird unverändert bei 17 bis 18% gesehen.
Aktienrückkauf beendet
Temenos hat ausserdem sein am 18. Juni begonnenes Aktienrückkaufprogramm beendet. Insgesamt hat das Unternehmen über eine zweite Handelslinie für 54 Mio USD insgesamt 2,13 Mio Aktien zu einem Durchschnittspreis von 23,44 CHF zurückgekauft. Dies entspricht laut Mitteilung 2,96% des Aktienkapitals. Der Generalversammlung 2014 wird die Vernichtung der Aktien beantragt. (awp/mc/pg)