Pharma-Unternehmen Acino steht vor dem Verkauf

Pharma-Unternehmen Acino steht vor dem Verkauf

Acino-CEO Peter Burema.

Allschwil – Das Baselbieter Pharmaunternehmen Acino soll übernommen worden. Die beiden Beteiligungsgesellschaften Avista Capital Partners und Nordic Capital bieten den Aktionären 115 CHF je ausstehende Aktie, was einem Kaufpreis von 398 Mio CHF entspricht. Der Verwaltungsrat der Acino unterstützt das Kaufangebot einstimmig, wie die Beteiligten am Mittwochmorgen mitteilten.

Der angebotene Kurs liegt um 33% über dem Schlusskurs von 86,50 CHF vom (gestrigen) Dienstagabend. Gemessen am durchschnittlichen Preis einer Acino-Aktie in den vergangenen 60 Tagen entspreche das Kaufangebot gar einer Prämie von 53%, heisst es in der Mitteilung. Für das Kaufangebot haben Avista Capital und Nordic Capital unter dem Namen Pharma Strategy Partners eine hundertprozentige Tochtergesellschaft gegründet.

Das Angebot erfolgt vorbehältlich einer Andienung von zwei Dritteln der Acino-Aktien. Es muss zudem noch von den Behörden genehmigt werden. Die Frist für die Annahme des Angebots beginnt voraussichtlich am 21. Oktober 2013 und endet am 15. November 2013. Nach dem Vollzug der Transaktion sollen die Acino-Aktien dekotiert werden.

Investoren wollen Wachstumsstrategie fortführen
Die Investoren wollen laut Mitteilung die langfristige Wachstumsstrategie des Unternehmens fortführen. Sie seien bereit, dazu «beträchtliche Kapitalsummen» bereitzustellen. Des weiteren wollen sie ihr Netzwerk im Gesundheitsbereich einsetzen, um die Wachstumsstrategie weiter auszubauen. An der operativen Tätigkeit in der Schweiz und in Deutschland soll sich gemäss Communiqué nichts ändern.

Hakan Björklund soll neuer VRP werden
Den Vollzug der Transaktion vorausgesetzt soll Hakan Björklund zum neuen Verwaltungsratspräsidenten der Acino ernannt werden. Björklund ist Verwaltungsratspräsident der dänischen Lundbeck und war CEO der Nycomed von 1999 bis 2011. Damals befand sich die Gesellschaft im Besitz von Nordic Capital, Avista und anderen institutionellen Aktionären.

Der derzeitige Verwaltungsratspräsident Luzi von Bidder zeigt sich in der Mitteilung «erfreut» über die Übernahme. Avista und Nordic Capital hätten die Fähigkeit bewiesen, erworbene Unternehmen weiter zu entwickeln. «Zudem verfügen sie über die finanziellen Mittel, welche die Wachstumsmöglichkeiten der Acino deutlich verbessern.» Sämtliche Verwaltungsratsmitglieder haben sich in einer Vereinbarung verpflichtet, das Angebot zu unterstützen und alle ihre Aktien anzudienen.

Akquisitionsbedingtes Wachstum
Die Acino-Gruppe mit Sitz in Aesch hatte Ende 2011 die Übernahmen von Teilen des Geschäfts der Generikahersteller Cephalon und Mepha einschliesslich des Mepha-Standort in Aesch bekanntgegeben. 2012 konnte Acino den Umsatz wegen der Akquisitionen um rund 91% von 257 Mio EUR steigern. Unerwartet hohe Sonderkosten wegen der Übernahmen hatten allerdings auf den Margen gelastet.

Die Aktionären mussten im laufenden Jahr auf eine Dividende verzichten und auch für das kommende Jahr hatte CEO Peter Burema einen Dividendenverzicht beantragt. Die Schaffung von genehmigtem Kapital in Höhe von 800’000 neuen Aktien hatte die Generalversammlung im April 2013 abgelehnt. (awp/mc/pg)

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