VP Bank: Gutes Abschneiden der AfD sollte der Politik zu denken geben
Von Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.
Vaduz – Frau Merkel darf sich über das Ergebnis freuen: Die deutschen Bürger setzen in schwierigen Zeiten auf Kontinuität und schenken der CDU ihr Vertrauen. Einerseits ist dies eine Bestätigung der Krisenpolitik der Kanzlerin, doch andererseits gibt das gute Abschneiden der AfD (Alternative für Deutschland) der zukünftigen Regierung Hausaufgaben mit auf den Weg. Der Euro-kritischen Partei gelang es breitere Bevölkerungsmassen hinter sich zu bringen. Teile der deutschen Bevölkerung stehen der Gemeinschaftswährung also zunehmend kritisch gegenüber. Die AfD trifft somit also nicht nur auf Sympathisanten sondern schafft auf Anhieb einen guten Einstand.
Der Euro wird gegenüber dem US-Dollar vor dem Hintergrund des starken Abschneidens der CDU wohl kaum überreagieren. Es ist mit einer Fortsetzung der Politik von «Zuckerbrot und Peitsche» zu rechnen. In Berlin wird man den krisengeplagten Ländern der Eurozone zwar beim Konsolidierungskurs entgegenkommen müssen, doch mit einer tiefgreifenden Trendwende ist nicht zu rechnen. Doch was das gute Ergebnis der AfD anbelangt gilt: Für eine nachhaltige Lösung der Schuldenkrise ist die Politik gefordert. Die EZB darf zukünftig nicht mehr die einzig schlagkräftige Instanz sein, welche die «Kohlen aus dem Feuer» holt. Das wurde bei dieser Bundestagswahl auch deutlich. (VP Bank/mc/ps)