US-Beschäftigung im Privatsektor leicht hinter den Erwartungen

US-Beschäftigung im Privatsektor leicht hinter den Erwartungen

Washington – In den USA ist die Beschäftigung des Privatsektors im August weniger als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich wurden 176.000 neue Stellen geschaffen, wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 184.000 Jobs gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde ausserdem von 200.000 auf 198.000 Stellen nach unten korrigiert.

Am Freitag wird die US-Regierung ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht veröffentlichen. Die ADP-Daten gelten als Indikator für die offiziellen Daten. Derzeit sind amerikanische Arbeitsmarktdaten besonders wichtig für die Geldpolitik der Notenbank Fed, nachdem die Währungshüter ihre Zinspolitik an die Arbeitslosenquote gekoppelt haben. Die meisten Analysten rechnen damit, dass die Fed ihre Politik des ultrabillligen Geldes bereits auf ihrer nächsten Sitzung am 18. September etwas einschränkt.

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken etwas stärker als erwartet
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hingegen sind in der vergangenen Woche etwas stärker gefallen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche seien sie um 9.000 auf 323.000 Anträge gesunken, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 330.000 Anträgen gerechnet. Der Vorwochenwert wurde um 1.000 Anträge auf 332.000 nach oben revidiert. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt fiel die Zahl hingegen um 3.000 auf 328.500 Anträge.

US-Produktivität steigt deutlich stärker als erwartet
Die Produktivität der Unternehmen im zweiten Quartal deutlich stärker gestiegen als zunächst gemeldet. Auf das Jahr hochgerechnet erhöhte sich die Produktivität ausserhalb der Landwirtschaft um 2,3 Prozent. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs um 1,6 Prozent gerechnet.

Nach einer ersten Schätzung hatte das Arbeitsministerium nur einen Anstieg der Produktivität in den Monaten April bis Juni um 0,9 Prozent gemeldet. Im Auftaktquartal war die Produktivität noch wie im Schlussquartal 2012 um 1,7 Prozent gesunken. Die Lohnstückkosten blieben im zweiten Quartal überraschend unverändert. Hier hatten Volkswirte einen Anstieg um 0,8 Prozent erwartet, nachdem das Ministerium in der Erstschätzung noch einen Zuwachs um 1,4 Prozent gemeldet hatte.

ISM-Index Dienste steigt auf höchsten Stand seit Ende 2005
Die Stimmung der amerikanischen Dienstleister hat sich im Juli deutlich aufgehellt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex stieg von Juli auf August um 2,6 Punkte auf 58,6 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Ende 2005, also seit etwa siebeneinhalb Jahren. Bankvolkswirte wurden überrascht, sie hatten mit einer Eintrübung gerechnet.

Der ISM-Index gilt als wichtiger und zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf eine nachlassende Aktivität hinweisen.

Industrieaufträge sinken weniger als befürchtet  
Derweil ist der Auftragseingang in der amerikanischen Industrie ist im Juli nicht ganz so stark gesunken wie befürchtet. Nach Zahlen des Handelsministeriums vom Donnerstag erhielten die Unternehmen 2,4 Prozent weniger Aufträge als im Vormonat. Bankvolkswirte hatten mit einem stärkeren Rückgang um 3,4 Prozent gerechnet. Der Anstieg vom Juni wurde um 0,1 Punkte auf 1,6 Prozent nach oben gesetzt. (awp/mc/pg)

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