Die amerikanische Wirtschaft nimmt Fahrt auf

Die amerikanische Wirtschaft nimmt Fahrt auf
(Bild: Les Cunliffe - Fotolia.com)

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Washington – Die weltgrösste Volkswirtschaft der USA hat im zweiten Quartal spürbar an Schwung gewonnen. Nach revidierten Zahlen des Handelsministerium vom Donnerstag erhöhte sich die Wirtschaftsleitung von April bis Juni um annualisiert 2,5 Prozent zum Vorquartal. Verglichen mit dem Jahresstart, als der Zuwachs bei 1,1 Prozent lag, hat sich das Wachstumstempo mehr als verdoppelt. Die Markterwartungen wurden übertroffen. Bankvolkswirte hatten zwar mit einer Anhebung der ersten Schätzung von Ende Juli gerechnet, allerdings nur von seinerzeit 1,7 auf 2,2 Prozent.

Die deutliche Heraufsetzung der Erstschätzung um 0,8 Punkte geht zum einen auf ein geringeres Handelsdefizit zurück. So erhöhten sich die Ausfuhren mit 8,6 Prozent deutlich stärker als zunächst gedacht. Zudem einwickelten sich die Importe schwächer. Im Ergebnis führte dies dazu, dass der Aussenhandel die Gesamtentwicklung nicht mehr belastete. Eine recht deutliche Anhebung gab es auch bei den Lagerbeständen – das heisst, die Unternehmen produzierten mehr auf Halde. Dies stützte zwar das Wachstum im zweiten Quartal, dürfte aber die Entwicklung im laufenden Quartal belasten – soweit die Unternehmen den Lagerbestand verkaufen anstatt zu produzieren.

Starker Konsum
Die stärksten Wachstumstreiber waren im zweiten Quartal mit Abstand die Konsumausgaben der privaten Haushalte. Allein die ausgabefreudigen Konsumenten trugen 1,2 Prozent zum Gesamtwachstum bei. In die gleiche Richtung wirkten die Investitionen der Unternehmen und die Bauausgaben. Der Aussenhandel hatte per Saldo keinen Wachstumseffekt.

Dollar profitiert
An den Finanzmärkten erhielt der US-Dollar Auftrieb, amerikanische Staatsanleihen gerieten unter Druck. Händler erklärten, die Wachstumsbeschleunigung spreche dafür, dass die US-Notenbank Fed an ihrem Plan festhalte und ihre sehr expansive Geldpolitik noch im laufenden Jahr etwas zurücknehme. Wann es letztlich so weit sein wird, ist nach wie vor offen. Eine recht kleine Mehrheit von Fed-Beobachtern rechnet mit September, nicht wenige Experten halten indes Dezember für den wahrscheinlicheren Zeitpunkt.

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken etwas stärker als erwartet
Recht positive News kamen auch vom Arbeitsmarkt: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche etwas stärker gefallen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche seien sie um 6.000 auf 331.000 Anträge gesunken, teilte das Arbeitsministerium in Washington mit. Ökomen hatten mit 332.000 Anträgen gerechnet. Der Vorwochenwert wurde um 1.000 Anträge auf 337.000 nach oben revidiert. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stieg die Zahl hingegen um 750 auf 331.250 Anträge. (awp/mc/pg)

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