Brasiliens Notenbank stemmt sich gegen Real-Schwäche
Sao Paulo – Die Notenbank Brasiliens geht verstärkt gegen die Schwäche der Landeswährung Real vor. Wie die Zentralbank mitteilte, legt sie dazu ein neues Interventionsprogramm über insgesamt 60 Milliarden Dollar auf. Darüber sollen Tauschgeschäfte in Dollar (Swaps) und Fremdwährungskredite zur Verfügung gestellt werden. Das soll helfen, dem monatelangen Kursverfall des brasilianischen Real Einhalt zu gebieten.
Das neue Programm, das mindestens bis Ende des Jahres läuft, ergänzt bereits bestehende Interventionen über insgesamt 45 Milliarden Dollar. Die Zentralbank verfügt über Devisenreserven von über 370 Milliarden Dollar.
Investoren ziehen Kapital aus Schwellenländern ab
Die Währung Brasiliens hat im laufenden Jahr zum amerikanischen Dollar um gut zwanzig Prozent abgewertet. Wichtigster Grund ist die näherrückende Verringerung der Geldschwemme durch die US-Notenbank Fed. Sie veranlasst Investoren dazu, aus Schwellenländern wie Brasilien massiv Kapital abzuziehen. Hinzu kommen landesspezifische Probleme wie die ausgeprägte Wachstumsschwäche Brasiliens, die hohe Inflation, steigende Staatsschulden und verschleppte Strukturreformen.
Wachstum von 2,5 % im laufenden Jahr erwartet
Finanzminister Guido Mantega hatte am Donnerstag die Wachstumsprognose der Regierung für 2013 von drei auf 2,5 Prozent runtergeschraubt, in Übereinstimmung mit der letzten Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Auch für 2014 wurde die Prognose um 0,5 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent gesenkt, erklärte der Minister in einem Gespräch mit dem brasilianischen Nachrichtenportal G1. Den Kursverlust des Real bezeichnete Mantega als «vorübergehend». (awp/mc/pg)