Mehdorn will Testbetrieb am Berliner Flughafen im Frühjahr 2014

Mehdorn will Testbetrieb am Berliner Flughafen im Frühjahr 2014
Berlins künftiger Flughafen BER. (Copyright: Dirk Laubner / Flughafen Berlin Brandenburg)

Der sich im Bau befindliche neue Flughafen Berlin Brandenburg. (Copyright: Dirk Laubner / Flughafen Berlin Brandenburg)

Schönefeld – Der Berliner Airportchef Hartmut Mehdorn will möglichst im März oder April 2014 mit dem Testbetrieb auf dem neuen Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg in Schönefeld beginnen. Maximal zehn Maschinen sollen dann pro Tag dort starten und landen, kündigte Mehdorn am Freitag in Schönefeld an. Der Aufsichtsrat forderte den Geschäftsführer am Abend auf, sein Konzept weiterzuverfolgen. Ein Gegenkonzept des Technikchefs Horst Amann erhielt keine Zustimmung, wie aus Aufsichtsratskreisen verlautete.

Mehdorn will jedoch mit höchstens zehn Flügen am Tag starten und dafür den Nordflügel umbauen. Er solle sich dafür auch um eine neue Baugenehmigung kümmern, wie es hiess. Das war bislang Amanns Aufgabe. Der zuständige Landrat Stephan Loge hatte von einer Teileröffnung abgeraten und vor weiteren Verzögerungen für das Gesamtvorhaben gewarnt. Mehdorn plant, in dem als Wartehalle gebauten Nordflügel des Terminals vorübergehend Gepäckbänder und Check-In-Schalter für 5,9 Millionen Euro aufzustellen. Später sollen zuerst die Fluggesellschaften aus Tegel zum Neubau umziehen, anschliessend Schritt für Schritt die Airlines vom bestehenden Schönefelder Flughafen.

Zwei neue Bauleiter
Einen Terminplan für die Gesamtfertigstellung will Mehdorn in den nächsten zwei bis drei Monaten dem Aufsichtsrat vorlegen. «Das muss ein Termin sein, den wir risikofrei erreichen können.» Dazu werden zwei neue Bauleiter eingesetzt, wie in Branchenkreisen zu hören war: die bisherige Arbeitsschutzleiterin des Flughafens, Regina Töpfer, und der Architekt Hany Azer, mit dem Mehdorn schon den Berliner Hauptbahnhof baute. Sie ersetzen zwei Vertraute Amanns. Wowereit übernahm am Nachmittag die Sitzungsleitung, nachdem Matthias Platzeck (SPD) wie angekündigt seinen Rücktritt vom Aufsichtsratsvorsitz erklärt hatte. Der brandenburgische Ministerpräsident legt seine Ämter nach einem leichten Schlaganfall im Juni nieder. Brandenburg werde im Oktober einen Nachrücker für Platzeck präsentieren, sagte Wowereit. Wer Vorsitzender wird, entscheidet der Aufsichtsrat danach.

«Treppenwitz der Geschichte»
«Es ist nicht die Frage, welche Personen hier jetzt in welche Position kommen», sagte Wowereit auf die Frage, ob er wieder Aufsichtsratschef werden wolle. Platzeck hatte ihn im Januar abgelöst, nachdem der vierte Eröffnungstermin für den Flughafen wegen Baumängeln, Fehlplanungen und Technikproblemen geplatzt war. «Wowereits Rückkehr an die Spitze des Aufsichtsrates ist ein Treppenwitz der Geschichte», sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring «Handelsblatt Online». Der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann sagte: «Die Rückkehr von Herrn Wowereit kann nur eine zeitlich sehr eng begrenzte Notlösung sein.»

Mehdorn, der seit Monaten beim Flughafenbau aufs Tempo drückt, sagte nun: «Qualität geht vor Schnelligkeit.» In den nächsten vier Wochen will er Siemens unter Vertrag nehmen, damit das Unternehmen die Frischluftzufuhr für das Hauptterminal im Brandfall umbaut. «Siemens glaubt, im Frühherbst nächsten Jahres fertig zu sein. Wir glauben, dass das schneller gehen kann.» (awp/mc/ps)

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