Bank Linth H1: Deutlich verbesserter Gewinn
David Sarasin, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Bank Linth. (Foto: Bank Linth LLB)
Uznach – Die Bank Linth hat im ersten Semester 2013 vom eingeleiteten Kostensenkungsprogramm profitiert. Bei einem deutlich tieferen Geschäftsaufwand hat sich der Bruttogewinn um fast ein Drittel verbessert. Die Anstrengungen zur Reduktion des Geschäftsaufwandes sollen auch im zweiten Halbjahr weitergehen, teilte die Ostschweizer Bank mit.
Der Bruttogewinn für die ersten sechs Monate belief sich auf 11,8 Mio CHF (+31%). Allerdings sei der direkte Vergleich schwierig, da vor Jahresfrist auch noch verschiedene Einmaleffekte die Kosten in die Höhe getrieben hatten, so das Institut. Unter anderem hatte damals ein Führungswechsel, aber auch die Eröffnung neuer Geschäftsstellen zu höheren Kosten geführt. Der Reingewinn hat sich im ersten Semester 2013 um gut 12% auf 8,8 Mio CHF verbessert.
Tiefe Margen belasten Zinsgeschäft
Im Hauptgeschäft, dem Zinsengeschäft, litt die Bank allerdings unter den tiefen Margen. Der Zinserfolg bildete sich in den ersten sechs Monaten um 5,5% auf 30,1 Mio CHF zurück, obwohl die Bank neue Hypothekarkredite in der Höhe von rund 100 Mio CHF gewährte. Die Tendenz der Kundschaft, bei Festhypotheken auf lange Laufzeiten zu setzen, habe die Zinsabsicherungskosten zusätzlich erhöht, so das Institut.
Dagegen konnte im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft der Ertrag um 58% auf 8,2 Mio CHF verbessert werden. Hier sei eine attraktive Produktpalette und das zurückgekehrte Vertrauen der Anleger in die Börsen zum Tragen gekommen. Im Handelsgeschäft ging der Erfolg um knapp 15% auf 1,5 Mio CHF zurück.
Deutlich tieferer Personalaufwand
Den Erträgen stand ein um 4,1 Mio oder gut 12% reduzierter Geschäftsaufwand von 29,2 Mio CHF gegenüber. Knapp 15% ging der Personalaufwand zurück, was die Bank zu einem auf eine zurückhaltende Personalpolitik zurückführt, zum anderen entfielen die Einmalkosten vom Vorjahr im Zusammenhang mit dem Führungswechsel sowie für einen Sozialplan. Der Sachaufwand sank um rund 9% dank Einsparungen in den Bereichen IT, Marketing und Operations.
Die Bank hatte Anfang März ein Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramm lanciert. In diesem Rahmen würden sie im Verlaufe des Jahres 2013 fünf Schalterstandorte (Hombrechtikon, Gommiswald, Kempraten, Weesen und Erlenbach) geschlossen, kündigte sie damals an. Zudem sollte die vor zwei Jahren lancierte Wachstumsstrategie ‹Crescendo› kritisch überprüft werden.
Weiteres Hypothekenwachstum
Die Bilanzsumme betrug per Ende Juni 2013 5,28 Mrd CHF, eine Abnahme gegenüber Ende Jahr um 0,4%. Die Kundenausleihungen erhöhten sich um 1,8% auf 4,79 Mrd CHF. Das Wachstum liege bei Hypothekarforderungen um 2,2%, was leicht unter dem Wert des Vorjahressemester (+2,4%) ausfiel. Einen bedeutenden Anteil zum Wachstum habe der 2011 eröffnete Standort in Winterthur beigetragen.
Die Bank konnte knapp 100 Mio CHF an Neugeldern von Schweizer Kunden entgegennehmen, gleichzeitig seien aber auch rund 40 Mio CHF an ausländischen Kundenvermögen «gezielt abgebaut worden». Ein Grossteil der neuen Kundengelder sei in Depotwerte eingegangen, so die Bank. Die Bilanzposition Kundengelder stieg um 0,7% auf 3,63 Mrd CHF.
Ähnlicher Geschäftsgang im 2. Semester erwartet
Für das gesamte zweite Semester 2013 erwartet die Bank – unter Vorbehalt unerwarteter Ereignisse – einen ähnlichen Geschäftsgang wie im ersten Halbjahr. Die Anstrengungen zur Reduktion des Geschäftsaufwandes und damit zur Erhöhung der operativen Effizienz würden konsequent weitergeführt.
Die Bank Linth LLB AG gehört zu knapp 75% der Liechtensteinischen Landesbank AG (LLB). (awp/mc/pg)