Travail.Suisse fordert Lohnerhöhungen von ein bis zwei Prozent
Martin Flügel, Präsident Travail.Suisse.
Bern – Die Schweizer Wirtschaft läuft 2013 nach Ansicht des Gewerkschafts-Dachverbands Travail.Suisse äusserst robust und die Aussichten für nächstes Jahr seien noch besser. Mit hoher Flexibilität und grossem Einsatz hätten die Arbeitnehmenden zur Überwindung der Krise und zur Anpassung an die Währungsturbulenzen beigetragen, schreibt der Verband in einer Mitteilung vom Montag. Damit sei Spielraum geschaffen worden für spürbare Lohnerhöhungen. Travail.Suisse und die Verbände Syna, Hotel & Gastro Union und transfair verlangen fürs Jahr 2014 Lohnerhöhungen von 1 bis 2 Prozent.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009 konnte von der Schweizer Wirtschaft erfreulich gut überwunden werden. Bereits Mitte 2010 sei das Vorkrisenniveau wieder erreicht worden und seither habe die Schweizer Wirtschaft in schwierigem Umfeld – Stichwort Eurokrise – ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Die Arbeitnehmenden hätten dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet, der nun zu honorieren sei, schreibt Travail.Suisse.
Travail.Suisse und die Verbände Syna, Hotel & Gastro Union und transfair gehen wie gewohnt differenziert vor und tragen den spezifischen Branchen- und Betriebssituationen Rechnung. Die Hauptforderungen sind:
- Lohnerhöhungen von ein bis zwei Prozent: Mit hoher Flexibilität und grossem Einsatz haben die Arbeitnehmenden zur Überwindung der Wirtschaftskrise und zur Anpassung der Schweizer Wirtschaft an den schwachen Euro beigetragen. Damit wurden Produktivitätssteigerungen erreicht und so Spielraum für spürbare Lohnerhöhungen im Umfang von ein bis zwei Prozent geschaffen.
- Anstehende Korrekturen jetzt vornehmen: Nach wie vor grosser Korrekturbedarf besteht bei der Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern sowie bei den Mindestlöhnen. Monatlich 100 Franken höhere Mindestlöhne sowie ein Effort bei der Lohngleichheit sind weitere Forderungen der Verbände von Travail.Suisse.
- Generelle und reguläre Lohnerhöhungen anstatt Boni und Einmalzahlungen: Zu Wirtschaftswachstum und Produktivitätsfortschritte tragen alle Arbeitnehmenden bei. Entsprechend sollen auch alle Arbeitnehmenden von generellen und regulären Lohnerhöhungen profitieren dürfen. Generelle und reguläre Lohnerhöhungen sind zudem das beste Mittel, um den Mittelstand zu stützen.
«Substanzielle Lohnerhöhungen, notwendige Korrekturen bei Mindestlöhnen und der Lohngleichheit sowie generelle und reguläre Lohnerhöhungen stützen den privaten Konsum und tragen somit dazu bei, die Schweizer Wirtschaft auf dem Wachstumspfad zu halten», heisst es in der Mitteilung abschliessend. (Travail.Suisse/mc/ps)