US-Schluss: Zum Ende des Handelstages Rekordstände

US-Schluss: Zum Ende des Handelstages Rekordstände

New York – An der Wall Street haben die Standardwerte-Indizes zum Handelsschluss am Freitag überraschend Aufwärtsimpulse erhalten. Auf die Arbeitsmarktdaten und die Auftragseingänge in der US-Industrie hatte es zuvor kaum eine Reaktion gegeben. Nach einem über weite Strecken nur wenig veränderten Verlauf mit negativen Vorzeichen schloss der Dow Jones Industrial dann aber auf einem Rekordhoch bei 15.658,36 Punkten. Das war ein Plus von 0,19 Prozent. Im Wochenverlauf legte der US-Leitindex damit um 0,6 Prozent zu. Der breite S&P-500-Index beendete den Handel ebenfalls auf einem Höchststand mit plus 0,16 Prozent bei 1.709,67 Punkten. Der Nasdaq 100 gewann zugleich 0,55 Prozent auf 3.143,52 Punkte.

Im Juli hatte die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten im Juli deutlich weniger Arbeitsplätze als erwartet geschaffen. Zugleich war die Arbeitslosenquote im Juli überraschend auf den tiefsten Stand seit Ende 2008 gesunken, da sich weniger Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt hatten. Laut der Helaba dürften mit dem Bericht nun Spekulationen über eine baldige Rückführung der Anleihekäufe wieder etwas zurückgedrängt werden. Deutlich schwächer als erwartet war ausserdem der Auftragseingang der US-Industrie im Juni gestiegen. Das Plus im Vormonat wurde allerdings kräftig von bislang 2,1 Prozent auf nun 3,0 Prozent nach oben revidiert.

Zu den schwächsten Werten im Dow zählten nach den Aktien von ExxonMobil am Vortag nun die des Konkurrenten Chevron. Sie büssten 1,18 Prozent ein. Der Ölkonzern hatte – wie auch seine Wettbewerber – wegen gesunkener Ölpreise im zweiten Quartal deutlich weniger verdient als noch vor einem Jahr. Die Exxon-Papiere weiteten ihr Minus von rund einem Prozent am Donnerstag aus und gaben um weitere 0,84 Prozent nach. Die Anteilsscheine des Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP) waren Favorit mit plus 2,94 Prozent.

Für die Aktien der American International Group (AIG) ging es im S&P 500 um 2,68 Prozent nach oben. Der vom Steuerzahler gerettete US-Versicherer hatte den Quartalsgewinn um 17 Prozent gesteigert. Er zahlt erstmals seit dem Ausbruch der Finanzkrise wieder eine Dividende und kündigte zudem einen Aktienrückkauf an.

Im Nasdaq 100 gewannen zudem die Papiere von Dell 5,56 Prozent auf 13,68 US-Dollar. Michael Dell greift für den Rückkauf des von ihm gegründeten Computerkonzerns nun etwas tiefer in die Tasche. Er einigte sich mit einem Gremium des Verwaltungsrats auf einen Preis je Aktie von 13,75 Dollar plus einer Sonderdividende von 0,13 Dollar. Damit steigt das Gesamtangebot auf 13,88 Dollar nach ursprünglich 13,65 Dollar je Anteilsschein. Für den Preisaufschlag musste das Komitee Zugeständnisse an Michael Dell machen, die die Abstimmung der Aktionäre über das Angebot betreffen. «All das zusammen dürfte reichen, damit die Aktionäre dem Buyout zustimmen», sagte Analyst Angelo Zino von S&P Capital.

Endlich nun schaffte es auch die Facebook-Aktie wieder, knapp über ihrem Ausgabepreis vom Mai 2012 zu schliessen. Sie legte um 1,49 Prozent auf 38,05 Dollar zu.

Die ebenfalls an der Nasdaq gelisteten Anteilsscheine von LinkedIn sprangen um exakt 11 Prozent hoch. Das Online-Karrierenetzwerk hatte Rekordergebnisse für das zweite Quartal bekanntgegeben, die Unternehmenschef Jeff Weiner auf den Zustrom neuer Mitglieder zurückführte. Sein Geld verdient der Xing-Konkurrent unter anderem mit Gebühren für Premium-Mitgliedschaften und der Personalsuche für Firmen. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar