EU-Schluss: Fast unverändert
London – Die europäischen Börsen haben am Montag nach einem freundlichen Verlauf fast unverändert geschlossen. Leichte Verluste an den US-Börsen trübten die Stimmung in Europa. Vor den im Wochenverlauf anstehenden Sitzungen der Notenbanken Fed, EZB und BoE, zahlreichen Unternehmensbilanzen und dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht herrsche zudem Vorsicht, hiess es.
Der EuroStoxx 50 schloss mit minus 0,01 Prozent bei 2.741,73 Punkten, nachdem der Leitindex der Eurozone in der vergangenen Woche knapp ein Prozent hinzugewonnen hatte. Der Cac 40 beendete den Tag prozentual unverändert bei 3.968,91 Punkten. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,08 Prozent auf 6.560,25 Punkte nach oben. Im Blick standen in Europa Fusionsthemen sowie starke Umsatzzahlen von Danone.
Aus Branchensicht war der Bankensektor im Stoxx Europe 600 Schlusslicht mit minus 0,62 Prozent. Hier standen insbesondere die Aktien der britischen Bank Barclays mit minus 3,47 Prozent unter Druck. Das Institut steht vor einer neuen Kapitalerhöhung. Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen an diesem Dienstag werde über mögliche Schritte informiert, teilte die Bank in Reaktion auf mehrere Medienberichte mit. Dort hatte es geheissen, dass die Bank entweder eine direkte Kapitalerhöhung oder die Ausgabe von speziellen Wandelanleihen (Cocos) erwäge.
Die Papiere von Danone gewannen im EuroStoxx nach Umsatzzahlen 3,15 Prozent. Der weltgrösste Joghurthersteller profitierte im zweiten Quartal von der Nachfrage nach Babynahrung in China und wieder anziehenden Verkäufen von Milchprodukten. Auch die Rückgänge auf dem schwierigen europäischen Markt konnte der französische Konzern eindämmen. Reckitt Benckiser konnten dagegen nicht von den eigenen Umsatzzahlen und einem etwas optimistischeren Ausblick profitieren. Sie sanken im «Footsie» um 0,82 Prozent.
Spitzenwert im EuroStoxx waren die Titel des französischen Brillenglasherstellers Essilor mit plus 6,18 Prozent. Essilor will das US-Optikunternehmen Transitions Optical komplett übernehmen. Für 1,73 Milliarden US-Dollar kauft es dem US-Glas- und Lackkonzern PPG dessen 51-prozentigen Anteil an dem Spezialisten für selbsttönende Gläser ab. Hinzu kommen weitere 125 Millionen Dollar, die die Franzosen in den kommenden fünf Jahren an PPG überweisen müssen.
Dass sich Publicis mit dem US-Rivalen Omnicom zusammenschliessen will, gab den Titeln des französischen Werbe- und PR-Unternehmens zeitweise kräftig Auftrieb. Sie stiegen auf ein Rekordhoch bei 63,27 Euro, gingen dann aber mit einem Plus von nur noch 0,08 Prozent bei 59,40 Euro aus dem Handel. Der französische und der amerikanische Konzern hätten gemeinsam mehr als 130.000 Mitarbeiter und würden die WPP Group als Marktführer der Branche ablösen. Zusammen kommen die beiden auf einen Jahresumsatz von rund 18 Milliarden Euro und sind an der Börse etwas mehr als 25 Milliarden Euro wert.
Für die Aktien von Elan Corp ging es in Dublin um knapp vier Prozent hoch, nachdem der US-Pharmakonzern Perrigo mitgeteilt hatte, er wolle die irische Biotechfirma für insgesamt rund 8,6 Milliarden US-Dollar übernehmen. (awp/mc/upd/ps)