Fusion Publicis und Omnicom: Werbewelt bekommt neue Nummer eins

Fusion Publicis und Omnicom: Werbewelt bekommt neue Nummer eins

Publicis-CEO Maurice Levy (links) und Omnicom-CEO John Wren am Sonntag in Paris.

Paris / New York – In der Welt der Werbung entsteht ein neuer Marktführer mit mehr als 130.000 Mitarbeitern. Die französische Publicis und die US-amerikanische Omnicom wollen sich zu einem Werbe-, Marketing- und PR-Konzern zusammenschliessen, der auf einen Jahresumsatz von rund 18 Milliarden Euro kommt und an der Börse fast 27 Milliarden Euro wert ist.

Es sei eine Fusion unter Gleichen, betonten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung am Sonntag. Schon seit einigen Tagen hatte es Gerüchte über derartige Pläne gegeben. Das kombinierte Unternehmen würde WPP als Branchenprimus ablösen. Mit dem Abschluss wird Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres gerechnet.

Medienbranche unter Druck
Allerdings müssen noch die Wettbewerbshüter zustimmen, was zumindest in den USA nicht als ausgemachte Sache gilt. Denn durch die Fusion kommen so namhafte Werbe- und PR-Agenturen wie BBDO, Saatchi & Saatchi, Leo Burnett, Ketchum oder Fleishman-Hillard unter ein gemeinsames Dach.

Der Zusammenschluss könnte die zum Teil ohnehin schon gebeutelte Medienbranche weiter unter Druck setzen. Die schiere Grösse und die weltweite Verbreitung des neuen Unternehmens könnte dessen Kunden zu günstigeren Preisen für Kampagnen im Fernsehen, Internet sowie in Zeitungen und Zeitschriften verhelfen.

Konkurrenz kritisiert
An der neuen Publicis Omnicom Group sollen die Anteilseigner beider Seiten je rund die Hälfte der Anteile halten. Die neue Gesellschaft wird ihren Sitz in den Niederlanden haben, die Zentralen bleiben aber in Paris und New York. Dort sollen auch die Aktien notiert bleiben. Publicis-Chef Maurice Levy und Omnicom-Chef John Wren werden die Gruppe als gleichberechtigte Chefs führen.

Die Konkurrenz reagierte bereits mit Kritik: «Das ist ein Geschäft, was zwei Menschen glücklich macht und 130.000 und eine ganze Menge an Kunden destabilisiert und beunruhigt», sagte Havas-Chef David Jones. «Heutzutage wollen Kunden uns schneller, agiler, mehr behände und mehr unternehmerisch, nicht grösser und mehr bürokratisch und mehr komplex.» (awp/mc/ps)

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