Ölpreise geben weiter nach
New York – Die Ölpreise bleiben auch am Freitag auf Talfahrt und steuern damit auf den ersten Wochenverlust seit mehr als einem Monat zu. Schlecht aufgefasste Nachrichten aus China und ein kräftiger Anstieg der US-Ölproduktion dämpften die Nachfrage. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete am Freitagmittag 106,82 US-Dollar. Das waren 80 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 1,17 Euro auf 104,34 Dollar.
Am Markt werden die schwachen Ölpreise mit einer Drosselung der chinesischen Produktionskapazitäten begründet. Mehr als 1.400 Firmen in 19 Branchen sollen ihre exzessive Produktion zurückfahren, berichten die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Associated Press. Auf diesem Weg will das Land ein langsameres, aber nachhaltigeres Wirtschaftswachstum erreichen. Nach den USA ist China der grösste Ölkonsument weltweit.
US-Ölproduktion auf dem höchsten Niveau seit über 20 Jahren
Daneben belastet wie schon am Vortag der jüngste Anstieg der Ölproduktion in den USA auf das höchste Niveau seit Ende 1990 die Kauflaune am Ölmarkt. «Die Ölpreise können weder vom schwächeren US-Dollar noch von guten Konjunkturdaten in den USA und Europa und den weiterhin bestehenden Angebotsrisiken profitieren», schreiben Experten der Commerzbank. «Dies deutet auf einen Stimmungswechsel am Ölmarkt hin.»
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel zuletzt ebenfalls weiter zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel am Donnerstag im Durchschnitt 105,28 Dollar. Das waren 16 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. (awp/mc/pg)