UBS erwartet in Q2 Vorsteuergewinn von rund 1,02 Mrd Franken
UBS-CEO Sergio Ermotti. (Foto: UBS)
Zürich – Die Grossbank UBS hat im zweiten Quartal 2013 gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode deutlich zugelegt. Im Vergleich mit dem ersten Quartal dieses Jahres ist hingegen eine Abschwächung zu verzeichnen. Dies dürfte u.a. auf bedeutende Rückstellungen zurückzuführen sein, einschliesslich Rückstellungen für den Rechtsstreit mit FHFA über RMBS-Angebote, für den nun eine Grundsatzvereinbarung abgeschlossen werden konnte. Die Basel-III-Kernkapitalquote stieg weiter. An der Börse zeigten sich die Aktionäre erfreut über die News.
Der operative Vorsteuergewinn werde rund 1’020 Mio CHF und der den Aktionären zurechenbarer Reingewinn rund 690 Mio betragen, teilte die UBS am Montag überraschend vorab mit. In der Vorjahresperiode betrugen die entsprechenden Werte 951 Mio bzw. 425 Mio, im ersten Quartal dieses Jahres 1’447 bzw. 988 Mio. Die Basel-III-Kernkapitalquote hat sich laut den Angaben der Bank in der Berichtsperiode auf ca. 11,2% bzw. auf 16,2% auf vollständig umgesetzter Basis verbessert. Per Ende März waren noch 10,1% bzw. 15,3% ausgewiesen worden.
Die Bank spricht in der Mitteilung zudem von einem «starken» Netto-Neugeldzufluss, mit ca. 10,1 Mrd CHF bei Wealth Management und rund 2,7 Mrd bei Wealth Management Americas. Dem steht ein Netto-Abfluss von Kundengeldern im Bereich Global Asset Management von 2,0 Mrd gegenüber, wie es weiter heisst.
Bedeutende Rückstellungen
Im operativen Vorsteuergewinn enthalten ist laut Mitteilung eine Belastung von 865 Mio CHF für Rechtsfälle sowie sonstige Rückstellungen und Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte. Rund 700 Mio seien zu Lasten der Rechnung des Corporate Centre im «Non-Core» und «Legacy Portfolio» verbucht worden, mit ca. 100 Mio sei die Rechnung der Einheit Wealth Management im Zusammenhang mit dem Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien belastet worden. Daraus berechnet sich ein bereinigter operativer Vorsteuergewinn von rund 1,89 Mrd CHF.
Einigung in Rechtsstreit mit FHFA in den USA
Darüber hinaus hat die UBS laut Mitteilung in den USA mit der Federal Housing Finance Agency (FHFA) eine Grundsatzvereinbarung abschliessen können, die sich auf Forderungen aus Aktivitäten im Bereich hypothekarkredit-gesicherter Wertschriften (RMBS) in den Jahren 2004 bis 2007 bezieht. Die vollen Kosten dieser Einigung sind laut Mitteilung durch Rückstellungen gedeckt, die im zweiten Quartal 2013 sowie früher geäufnet wurden.
Dieser Fall sei Teil einer Reihe von Klagen der FHFA gegen 18 Finanzinstitute im Zusammenhang mit RMBS-Angeboten. Die Einigung, die laut Communiqué noch der Dokumentation und definitiven Zustimmungen beider Parteien bedarf, würde alle RMBS-bezogenen Rechtsansprüche einschliessen, die durch die FHFA im Namen von Fannie Mae und Freddie Mac gegen UBS erhoben werden, inklusive gewisser bisher nicht geltend gemachter Forderungen. Damit sei die UBS das zweite Institut nach der Citigroup, das mit der FHFA eine Einigung erziele, sagte ein Sprecher gegenüber AWP.
Der vollständige Q2-Abschluss wird – wie vorgesehen – am 30. Juli veröffentlicht.
Aktie stark gesucht
In einem kaum veränderten Gesamtmarkt (SMI 0,05%) legt die UBS-Aktie bei sehr hohen Umsätzen bis um 12.25 Uhr um 3,5% auf 18,22 CHF zu. Der CS-Titel (2,0%) zieht im Gefolge ebenfalls deutlich an. Die vorab publizierten Q2-Zahlen wissen zu überzeugen und liegen über den Erwartungen – nicht nur beim Gewinn sondern auch bei der Netto-Neugeldentwicklung, so der Tenor unter den Analysten. Neben den Zahlen und der beispielsweise von der Bank Vontobel als «sehr stark» eingestuften Basel-III-Kernkapitalquote verweist die Zürcher Kantonalbank auf die grundsätzliche Einigung mit FHFA, deren Kosten bereits zurückgestellt sind. (awp/mc/pg)