CH-Schluss: Erneut fester – Ruhiger Handelsverlauf
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch im Unterschied zu den wichtigsten europäischen Indizes erneut mit leichten Zugewinnen geschlossen. Ein zeitweises Minus des SMI am Morgen wurde insbesondere durch steigende Kurse bei Novartis und den anderen beiden Schwergewichten wieder wettgemacht. Insgesamt verlief der Handel ruhig und in einer engen Handelsspanne.
Nach der Erholung der vergangenen Tage hätten sich die Investoren etwas abwartend gezeigt, sagten Händler. Vor der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed, die erst nach Börsenschluss in Europa erfolgt, zeigten auch die US-Börsen wenig Bewegung. Den niedrigeren Lagerbeständen im US-Grosshandel und beim Rohöl wurde kaum Beachtung geschenkt.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,35% fester bei 7’971,62 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,19% hinzu auf 1’204,96 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,28% auf 7’524,66 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 17 im Plus und 13 im Minus.
Unterstützung erhielt der SMI von den Schwergewichten. Roche (+0,4%) konnten zeitweise Abgaben wieder mehr als wettmachen. Der Pharmakonzern hatte das Ende einer Studie zum Diabetes-Arzneimittelkandidaten Aleglitazar bekannt gegeben. Auch alle anderen Studien zu dem Medikament wurden ebenfalls beendet. Die Gründe seien Sicherheitsbedenken und fehlende Wirksamkeit. Die Konkurrenztitel von Novartis (+1,1%) schlossen derweil nachrichtenlos deutlich im Plus, während Nestle (+0,2%) nur leicht zulegten.
Als stärkster Wert im SMI zeigten sich Swiss Life (+1,7%). Auch Swiss Re (+0,6%), Baloise (+0,5%) und Zurich (+0,4%) gewannen hinzu. Freundlich zeigten sich auch Credit Suisse (+0,3). Julius Bär (+0,6%) drehten im Handelsverlauf ins Plus, während UBS (-0,4%) am Ende ein Minus ausweisen. Letztere ist gemäss einer Studie wieder die grösste Vermögensverwalterin der Welt und hat diese Position von der Bank of America zurückerobert.
Die Luxusgütertitel Swatch (+0,7%) und Richemont (-0,4%) schlossen unterschiedlich. Die britische Luxusgütergruppe Burberry hatte positive Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt und ihren Ausblick bekräftigt. Zudem kamen aus China zwiespältige Signale. Während der Aussenhandel überraschend zurückging, hält der Boom bei den Autoverkäufen an, was auf eine weiter starke Konsumentenstimmung schliessen lässt.
Syngenta (+0,4%) bekräftigte an einer Investorenveranstaltung seine langfristigen Umsatzziele bezüglich «diverse Feldsaaten»: Der Umsatz mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln für Sonnenblumen, Raps und Zuckerrüben soll sich danach bis 2020 verdoppeln.
Die Aktionäre des Warenprüfkonzerns SGS (Aktien -0,7%) haben an einer ausserordentlichen Generalversammlung dem jüngsten Hauptaktionärswechsel mit der Wahl von drei neuen Verwaltungsratsmitgliedern Rechnung getragen. Ein Richtungswechsel wird laut Experten dadurch nicht erwartet. Abgaben verzeichneten zudem Lonza (-1,5%), Holcim (-0,8%) oder SPS (-0,5%).
Die alljährliche Indexüberprüfung durch die Börsenbetreiberin SIX hatte keine Konsequenzen für den SMI: Die Zusammensetzung des Leitindex verändert sich nicht. Im SLI fallen dagegen die im letzten Jahr aufgenommenen Sulzer (-0,2%) wieder aus dem Index, neu integriert werden dagegen Dufry (-0,1%).
Im SPI-Index steigen Implenia (-0,4%) und Zug Estate (-1,0%) in den SPI Middle auf, dagegen steigen die Werte Schmolz+Bickenbach (+2,8%) sowie VP Bank (+1,1%) vom SPI Middle in den SPI Small ab. Im SMI Mid (SMIM) ersetzen AMS (+3,6%) und Ems (-0,9%) die Aktien von Pargesa (+0,1%) und Meyer Burger (-3,6%)
Der Pharma- und Apothekenkonzern Galenica (+0,7%) meldete für sein Eisenpräparat Ferinject positive Studienresultate. Danach verringert das Medikament die Notwendigkeit, Patienten mit weiteren Medikamenten zu versorgen. Zudem hat der Pharmazulieferer Bachem (+5,0%) einen Durchbruch bei der Entwicklung einer chemischen Synthese von Interferon mitgeteilt.
Die Titel des Batterieherstellers Leclanché gewannen weitere 3,8%, nachdem sie bereits am Dienstag 44% zugelegt hatten. Das kriselnde Unternehmen hatte am Vortag die mittelfristige Sicherung seiner mittelfristigen Finanzierung bekanntgegeben.
AFG Arbonia Forster (+1,7%) profitierten von einer Kurszielanhebung durch Helvea. Das Unternehmen sei nach dem Verkauf des Stahlröhrengeschäfts und Investitionen in Polen im Bereich Türen und Fenster mit seinem Transformationsprozess auf Kurs, so der Analyst und bekräftigt die ‹Buy›-Einstufung. (awp/mc/pg)