Immer mehr Aluverpackungen im Recycling
Seit letztem Jahr sind die Jungschwinger des Schwingklubs Fricktal ganz aufs getrennte Sammeln von Aludosen und PET-Flaschen ausgerichtet. (Foto: IGORA)
Zürich – Rohstoffe sammeln und recyceln wird in Zeiten knapper Ressourcen immer wichtiger. Jährlich kommen in der Schweiz über 10’000 Tonnen Aluverpackungen ins Recycling und dabei können Rohstoffe und Energie eingespart werden. Zur Unterstützung der Sammeltätigkeiten sucht die IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling jedes Jahr drei eifrige Alusammler, um sie zu Schweizer Meistern im Alusammeln zu küren. Fündig wurde sie 2013 beim Jungschwinger Schwingclub im Fricktal AG, im Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs SG und bei Familie Zuber in Amriswil TG.
Mit ihren Sammeltaten überzeugen die drei neuen Gewinner und Schweizer Meister im Alusammeln für 2013 durch und durch. Sie motivieren in den Kantonen Aargau, St. Gallen und Thurgau vor allem Jugendliche, getrennt zu sammeln und Aluverpackungen ins Recycling zu bringen. Dafür belohnt sie IGORA mit je 1000 Franken und kürt sie zu Schweizer Meistern im Alusammeln für 2013.
Sportliches Dosensammeln der Jungschwinger
Seit letztem Jahr sind die Jungschwinger des Schwingklubs Fricktal ganz aufs getrennte Sammeln von Aludosen und PET-Flaschen ausgerichtet. Die Betreuerin, Brigitte Mangold, ist fürs Wohl der Jugendlichen besorgt und motiviert sie auch fürs getrennte Sammeln. An jedem Training und an jedem Schwingfest werden die leer getrunkenen Aludosen und PET-Flaschen getrennt gesammelt und bei Brigitte Mangold zu Hause in Säcken gesammelt. „Meine Anstrengungen fürs Sammeln und gegen das zunehmende Littering kommen bei den rund 30 Jungschwingern gut an. Im letzten Jahr gingen bereits über 100 Kilo Aludosen ins Recycling und in Zukunft werden es noch einige mehr sein“, freut sich Brigitte Mangold.
„Unsere Sammeltätigkeiten haben wir in dieser Saison ausgeweitet.“ An Schwingfesten wird schon das gesamte Festareal von den Jugendlichen auf Aludosen abgesucht und auch von zu Hause und der Schule bringen die Jungschwinger ihre gesammelten Dosen zur zentralen Sammelstelle von Brigitte Mangold. Von hier kommen die Dosen zur Ökoservice Schweiz AG in Rheinfelden. Die 1 Franken 30 Rappen pro gesammeltes Kilo Aludosen, die die Jungschwinger von IGORA für ihre Sammeltätigkeiten erhalten, kommen auf das Sparkonto. Zusammen wird entschieden, was mit dem Geld Ende der Saison gemacht wird.
Schule als Vorbild gegen Littering
Das Entsorgungskonzept im Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs SG hat Vorbildcharakter. Seit 2012 sind im und ums Haus 47 Wertstoffsammelstellen für Alu, PET und Restmüll eingesetzt, die von rund 3000 Lernenden und den 200 Lehrpersonen wöchentlich benutzt werden. „Ordnung muss sein und unsere Schule übernimmt dafür eine Vorbildfunktion“, sagt Marcel Wessner, Initiant des Entsorgungskonzeptes. „Der Sammelkomfort mit den neuen Wertstoffsammelstellen ist für die Lehrpersonen und die Lernenden enorm gestiegen und die Sammeldisziplin hat zugenommen. Vieles landete früher im Müll oder am Boden, was heute automatisch gesammelt wird. Das Separieren funktioniert perfekt und das Littering hat auf dem ganzen Areal erheblich abgenommen.“
Seit der Einführung konnte die Rücklaufquote von Aludosen bedeutend gesteigert werden. Im Jahr 2012 gingen insgesamt 314 Kilo in die Wiederverwertung. Die 1 Franken 30 Rappen spendet die Schule jeweils an Pro Infirmis. Ein durchdachtes Konzept, das vom Hausdienst, der Schulleitung und der Lehrerschaft aktiv unterstützt wird und das auch in anderen Weiterbildungs- und Begegnungsstätten Schule machen könnte. Dank dieser Vorbildfunktion ist das Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs ein verdienter Sieger des Prix Alurecycling 2013.
Soziales Netzwerk von Alusammlern am Bodensee
Ursula Zuber in Amriswil, Mutter von drei Kindern, ist eine passionierte Sammlerin von Aludosen. Herumliegende Dosen sind für sie wertvolles Geld und sie engagiert sich als Familienfrau sowohl im Beruf wie privat aktiv für mehr Ordnung und gegen das Littering. Ihr jüngster Sohn Anthony unterstützt sie beim Dosensammeln vor allem bei Spaziergängen und im Freien. Die Sammeltätigkeiten von Mutter und Sohn fanden bald auch im Freundeskreis Beachtung. Mittlerweile ist durch Mund-zu-Mund-Propaganda ein Netz von bis zu 20 begeisterten lokalen Dosensammlern entstanden. Sie sammeln in Take-Aways, an Bahnhöfen, öffentlichen Grillstellen und in Strassen und Parks in Amriswil und Kreuzlingen und bringen die Sammelware zu Ursula Zuber. Diese füllt die Dosen in Säcke ab und bringt sie zum nahe gelegenen Recyclingbetrieb, der ihr 1 Franken 30 Rappen pro gesammeltes Kilo vergütet. Pro Jahr kommen an die 300 Kilo Aludosen zusammen. Mit dem Geld wird eine Grillparty unter den Sammlern organisiert. Das soziale Netzwerk an Dosensammlern am Bodensee wächst dank dem unermüdlichen Einsatz von Ursula Zuber und ihrem Sohn tagtäglich. Deshalb werden die beiden Schweizer Meister im Alusammeln 2013.
Den Prix Alurecycling führt IGORA seit 15 Jahren jährlich durch. Er belohnt jeweils drei eifrige Alusammler und kürt sie zu Schweizer Meistern im Alusammeln und belohnt sie mit je 1000 Franken. Zusätzlich bezahlt IGORA den Dosensammlern pro gesammeltes Kilo Aludosen CHF 1.30 über ein Bonsystem als Belohnung. Auch im 2014 geht IGORA auf die Suche nach den drei Top-Alusammlern, um das Sammeln und Wiederverwerten zu fördern. (IGORA/mc/pg)