EU-Schluss: Sehr fest – Freitagsverluste mehr als wettgemacht
London – Die wichtigsten europäischen Börsen haben sich am Montag deutlich von ihrem jüngsten Kursrutsch erholt. Unterstützung kam ab dem Nachmittag auch von freundlichen US-Börsen. Der EuroStoxx 50 ging mit einem Plus von 2,11 Prozent bei 2.650,85 Punkten aus dem Handel. Am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone mit einem knapp zweiprozentigen Verlust auf starke US-Arbeitsmarktdaten reagiert. In Paris legte der Cac 40 zum Wochenauftakt um 1,86 Prozent auf 3.823,83 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 gewann 1,17 Prozent auf 6.450,07 Punkte.
Mit Blick auf wichtige Ereignisse in Europa standen die Aussagen des EZB-Präsidenten Mario Draghi vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments (ECON) im Fokus. Er bekräftigte erneut das Niedrigzinsversprechen der EZB. Die Leitzinsen im Währungsraum blieben über einen längeren Zeitraum auf dem gegenwärtigen oder einem niedrigeren Niveau, sagte er. Damit ist auch eine weitere Zinssenkung möglich. Ausschlaggebend seien gedämpfte Inflationsrisiken, die konjunkturelle Schwäche im Euroraum sowie das geringe Wachstum der Geld- und Kreditmenge.
Bevor der Aluminiumkonzern Alcoa an diesem Abend nach US-Handelsschluss seine Zahlen für das zweite Quartal vorlegen und damit die Richtung an den weltweiten Börsen am Dienstag bestimmen könnte, legten in Europa alle 19 Branchen des Stoxx Europe 600 zu. Die Nase vorn hatten die Versicherer: Dieser Subindex stieg um 2,10 Prozent. Im EuroStoxx 50 waren Generali zweitstärkster Wert mit einem Plus von 3,21 Prozent. Axa stiegen um 3,03 Prozent und Munich Re um 2,95 Prozent. In London legten Standard Life um 1,99 Prozent und Prudential um 1,36 Prozent zu.
Die Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) waren mit plus 4,37 Prozent Spitzenwert im «Footsie». Einem Bericht in der «Times» vom Wochenende zufolge könnten institutionelle Investoren eine von der britischen Regierung vorgeschlagene Aufspaltung blockieren. Lloyds Banking Group stiegen um 3,82 Prozent. Hintergrund war ein Medienbericht, demzufolge der frühere Verwaltungsratsvorsitzende von Standard Chartered, Mervyn Davies, ein Gebot für einen Anteil an der Bankengruppe abgeben könnte. (awp/mc/upd/ps)