US-Beschäftigung im Privatsektor steigt im Juni stärker als erwartet

US-Beschäftigung im Privatsektor steigt im Juni stärker als erwartet

Washington – In den USA ist die Beschäftigung des Privatsektors im Juni deutlich stärker gestiegen als erwartet. Im Monatsvergleich wurden 188.000 neue Stellen geschaffen, wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) mitteilte. Dies ist der höchste Anstieg seit Februar. Bankvolkswirte hatten mit einem Zuwachs um 160.000 Jobs gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde leicht um 1.000 auf 134.000 Stellen nach unten korrigiert.

Am Freitag wird die US-Regierung ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht veröffentlichen. Die ADP-Daten gelten als Indikator hierfür. Amerikanische Arbeitsmarktdaten sind zurzeit besonders wichtig für die Geldpolitik der Notenbank Fed. Sie hat ihre Zinspolitik an die Arbeitslosenquote gekoppelt. Bei ihrer quantitativen Lockerung über milliardenschwere Anleihekäufe spielt die Entwicklung am Jobmarkt ebenfalls eine grosse Rolle.

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken etwas stärker als erwartet
In der vergangenen Woche sind zudem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas stärker als erwartet gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche seien sie um 5.000 auf 343.000 Anträge gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Bankvolkswirte hatten mit 345.000 neuen Anträgen gerechnet. Der Vorwochenwert wurde um 2.000 Anträge auf 348.000 angehoben. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt fiel die Zahl um 750 auf 345.500 Anträge.

ISM-Index Dienste trübt sich überraschend ein
Die Stimmung der amerikanischen Dienstleister hat sich im Juni überraschend eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel von 53,7 Punkten im Vormonat auf 52,2 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Mittwoch in Washington mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 54,0 Punkte gerechnet.

Die zuletzt besonders beachtete Beschäftigungskomponente stieg hingegen deutlich an. Der Indikator kletterte von 50,1 Punkte im Vormonat auf 54,7 Punkte. Zuletzt hatte es vermehrt Signale für eine Erholung am Arbeitsmarkt gegeben. Die US-Notenbank hat ihre Geldpolitik zuletzt sehr stark am Arbeitsmarkt orientiert. Besonders deutlich ging im Juni der Produktionsindex zurück. Der ISM-Index gilt als wichtiger und zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf eine Schrumpfung hinweisen.

US-Handelsbilanz weitet Defizit aus  
Derweil ist das Defizit in der amerikanischen Handelsbilanz im Mai überraschend gestiegen. Nach Zahlen des Handelsministeriums erhöhte sich der Einfuhrüberschuss um 4,9 Milliarden auf 45,0 Milliarden US-Dollar. Es ist das grösste Minus im Aussenhandel seit einem halben Jahr. Das Defizit vom April wurde leicht um 0,2 Milliarden auf 40,1 Milliarden Dollar nach unten korrigiert.

Das höhere Defizit geht sowohl auf geringere Ausfuhren als auch auf höhere Importe zurück. Die Ausfuhren gaben von April auf Mai um 0,3 Prozent nach, die Einfuhren stiegen um 1,9 Prozent.(awp/mc/pg)

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