US-Schluss: Gewinne – US-Daten positiv aufgenommen
New York – Positiv aufgenommene Konjunkturdaten haben den US-Börsen am Montag einen freundlichen Start in die zweite Jahreshälfte beschert. Allerdings schmolzen die Gewinne bis zum Handelsende etwas ab. Der Dow Jones Industrial rettete bei 14.974,96 Punkten ein Plus von 0,44 Prozent ins Ziel. Das erste Halbjahr hatte der US-Leitindex ungeachtet heftiger Schwankungen mit einem Plus von knapp 14 Prozent beendet. Der breit gefasste S&P-500-Index ging am Montag 0,54 Prozent fester bei 1.614,96 Punkten aus dem Handel. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,61 Prozent auf 2.927,35 Punkte.
Die Bauausgaben hatten im Mai etwas schwächer zugelegt als prognostiziert, und im April waren die Bauinvestitionen zudem nicht so stark gestiegen wie zunächst gemeldet. Der US-Immobilienmarkt blieb damit aber auf seinem schon seit Monaten währenden Erholungskurs. Zudem hatte sich die Stimmung in der US-Industrie im Juni etwas stärker aufgehellt als erwartet und signalisiert jetzt wieder Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex ISM war von seinem im Vormonat markierten Vierjahres-Tief bei 49,0 Punkten auf 50,9 Zähler geklettert, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte.
Analystin Viola Julien von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) betonte mit Blick auf den ISM-Index die wieder überschrittene Wachstumsschwelle. Die Zahlen untermauerten die Annahme, dass die US-Notenbank Fed im angelaufenen zweiten Halbjahr beginnen dürfte, ihre Anleihekäufe zu reduzieren. In den vergangenen Wochen hatten Aktienanleger die Aussichten auf eine Straffung der ultra-lockeren US-Geldpolitik negativ beurteilt. Inzwischen sei die Erwartung steigender Zinsen aber eingepreist, hiess es von anderen Experten. Gute Konjunkturdaten würden durchaus wieder als Signal eines ökonomischen Aufschwungs und damit als positive Impulsgeber für den Markt angesehen.
Die Titel von Onyx Pharmaceuticals schossen um 51,27 Prozent auf 131,33 US-Dollar hoch. Nachdem der Bayer-Partner eine Übernahmeofferte des Biotech-Konzerns Amgen als zu niedrig abgelehnt hatte, steht er eigenen Angaben zufolge nun in Kontakt mit weiteren Interessenten. Amgen hatte 120 Dollar je Onyx-Aktie geboten – dessen Aktien verloren 1,19 Prozent. Ein Analyst sagte, die Onyx-Aktionäre könnten auf 160 Dollar pro Anteilsschein hoffen.
Die Aktien der Pharmakonzerne Bristol-Myers Squibb und Pfizer entwickelten sich nach positiven klinischen Daten für den Gerinnungshemmer Eliquis unterschiedlich. Während Bristol-Myers Squibb trotz einer Abstufung des Kreditratings durch die Ratingagentur Fitch 0,29 Prozent gewannen, ging es für Pfizer um 0,82 Prozent nach unten. Die Daten belegten, dass sich Eliquis für die Behandlung von Thrombose-Patienten genauso gut eigne wie die herkömmliche Methode mit Warfarin, teilten beide Unternehmen auf einem Medizinkongress mit. Allerdings träten mit Eliquis weniger Komplikationen auf, das Blutungsrisiko werde so um fast 70 Prozent reduziert.
Die Aktien von Zynga sprangen um 10,43 Prozent hoch. Sie profitierten offenbar von der Nachricht, dass der Online-Spieleanbieter Don Mattrick als neuen Unternehmenschef verpflichtet hat. Dieser hatte bisher das Unterhaltungsgeschäft beim Softwarekonzern Microsoft geleitet. Der bisherige Amtsinhaber Mark Pincus soll Verwaltungsratschef bleiben. Microsoft-Titel verloren 0,49 Prozent.
Dagegen büssten die Papiere des Bergbauunternehmens Barrick Gold 3,11 Prozent ein. Der Konzern muss Abschreibungen von bis zu 5,5 Milliarden Dollar für eine Goldmine in den Anden vornehmen.