US-Wirtschaft wächst deutlich schwächer als erwartet

US-Wirtschaft wächst deutlich schwächer als erwartet
(Bild: vege - Fotolia.com)

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Washington – Die amerikanische Wirtschaft ist zu Jahresbeginn schwächer gewachsen als gedacht. Nach neuen Regierungszahlen vom Mittwoch betrug das Wachstum auf das Jahr hochgerechnet 1,8 Prozent. Das sind 0,6 Prozentpunkte weniger als zunächst ermittelt. Wird von einer Annualisierung abgesehen, wie es etwa in Europa üblich ist, ergibt sich ein moderates Quartalswachstum von etwas mehr als 0,4 Prozent. Auf die Geldpolitik der Notenbank Fed dürften die Zahlen vergleichsweise wenig Einfluss haben, weil sie lediglich einen Blick in den Rückspiegel darstellen.

Den Daten zufolge wurde das Wachstum im ersten Quartal besonders stark vom privaten Verbrauch gestützt. Allerdings fiel der Effekt schwächer aus als zunächst errechnet. Das Konsumwachstum wurde von 3,4 auf 2,6 Prozent nach unten gesetzt. Der Wachstumsbeitrag war mit 1,8 Prozent jedoch erheblich. Schwächer als bisher entwickelten sich auch die Investitionen der Unternehmen. Die wichtigen Anlageinvestitionen etwa in Maschinen gaben zu Jahresbeginn deutlich um 8,3 Prozent nach. Die Wohnungsbauinvestitionen stützten indes das Wachstum, weil der einst krisengeschüttelte Immobilienmarkt seine Erholung fortsetzte.

Aussenhandel praktisch ohne Auswirkungen
Der Aussenhandel hatte unter dem Strich kaum Auswirkungen, er belastete das Wachstum nur leicht. Die Ausfuhren Amerikas gaben zwar um 1,1 Prozent nach, die Importe sanken aber ebenfalls, wenngleich spürbar schwächer als die Exporte. Der Lageraufbau der Unternehmen war im ersten Quartal wesentlich stärker als zum Jahresende, was die konjunkturelle Entwicklung begünstigte. Die Ausgaben des Staates waren abermals rückläufig, sie drückten das Gesamtwachstum am stärksten.

Dollar gerät leicht unter Druck
An den Finanzmärkten geriet der Dollar infolge der Zahlen leicht unter Druck, nachdem er in den vergangenen Tagen zu vielen Währungen klar zugelegt hatte. Die gegenwärtige Dollarstärke geht auf die US-Geldpolitik zurück: Soweit die amerikanische Konjunktur ihren Erholungskurs fortsetzt, will die Federal Reserve ihre milliardenschweren Anleihekäufe noch im laufe dieses Jahres erstmalig zurückführen. Das stärkt den Dollar, weil weniger Zentralbankgeld dem Aussenwert des Dollar weniger schaden dürfte. Zudem lässt die Aussicht auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum Anlagen in Dollar lukrativer erscheinen. (awp/mc/pg)

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