Aktien Asien: Sehr schwach – Nikkei bricht ein
Tokio / Hongkong – Die wichtigsten asiatischen Börsen sind am Donnerstag deutlich abgerutscht. Am schlimmsten traf es dabei den japanischen Aktienmarkt. Als Belastungsfaktoren machten Börsianer die gesenkten Wachstumsprognosen der Weltbank und die anhaltende Angst vor einer Straffung der lockeren US-Geldpolitik aus. Die Sorgen über das weitere Vorgehen der grossen Notenbanken hatten schon zuletzt auf die Stimmung gedrückt.
Der Stoxx Asia/Pacific 600, der die 600 grössten Unternehmen der Börsen in Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur enthält, fielum 2,69 Prozent auf 126,43 Punkte. In China, wo die Börsen am Mittwoch zuletzt feiertagsbedingt geschlossen geblieben waren, büsste der Hongkonger Hang-Seng-Index 2,34 Prozent auf 20.854,94 Punkte ein. Damit zeigte er sich so schwach wie seit acht Monaten nicht mehr. Der CSI 300, der die Aktien der 300 grössten festlandchinesischen Aktien mit einer Börsennotierung in Shanghai oder Shenzhen enthält, verlor 3,39 Prozent auf 2.399,94 Punkte. Auf dem Festland waren die Börsen von Montag bis Mittwoch geschlossen.
In Tokio brach der Nikkei-225-Index um 6,35 Prozent auf 12.445,38 Punkte ein, was den niedrigsten Stand seit Anfang April bedeutete. Seit dem am 22. Mai erreichten Mehrjahreshoch summieren sich die Verluste für den Leitindex nunmehr auf gut 20 Prozent. Damit ist der Effekt der Anfang April von der Notenbank weit geöffneten Geldschleusen fast wieder verpufft. Damals hatte der neue japanische Notenbankchef Haruhiko Kuroda die ohnehin aggressive Geldpolitik noch weiter gelockert.
Die Bank of Japan (BoJ) will gemeinsam mit der Regierung die jahrelange Wachstumsschwäche in dem Land bekämpfen. Die Währungshüter wollen vor allem den Yen schwächen, um die exportorientierte Industrie in dem Land zu stärken, was anfangs auch gelang. Doch inzwischen ist der Kuroda-Effekt auch auf dem Devisenmarkt fast schon wieder weg. Zuletzt verlor der Dollar wieder an Wert – damit wird es für exportorientierte Unternehmen schwerer, ihre Produkte in den USA profitabel zu verkaufen.
Entsprechend mussten deren Titel deutliche Verluste hinnehmen. So büssten die Aktien der Autobauer Toyota und Honda 4,61 beziehungsweise 4,34 Prozent ein, und die Papiere des Elektrokonzerns Sony gaben 3,50 Prozent ab. Auch Titel aus dem Finanzsektor wurden von den Anlegern gemieden. Für Nomura Holding ging es um 4,88 Prozent bergab.
Am australischen Aktienmarkt gab der ASX 200 um 0,61 Prozent auf 4.695,76 Punkte nach. (awp/mc/upd/ps)