EU-Schluss: Schwach – Sorgen um Liquiditätsfluss der Notenbanken

EU-Schluss: Schwach – Sorgen um Liquiditätsfluss der Notenbanken

London – Enttäuschung über die Signale der japanischen Notenbank hat den EuroStoxx 50 am Dienstag zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende April gedrückt. Belastend hinzu kamen laut Börsianern weiter schwache Anleihemärkte, die ein möglicherweise geringeres Tempo bei Käufen durch die US-Notenbank Fed einpreisen. Der Leitindex der Eurozone folgte der bereits negativen Vorlage aus Asien und verlor 1,33 Prozent auf 2.683,20 Punkte. Zwischenzeitlich hatte er noch fast 30 Punkte tiefer gestanden. Der Pariser CAC 40 Index fiel um 1,39 Prozent auf 3.810,56 Punkte und für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,94 Prozent nach unten auf 6.340,08 Punkte.

Die japanische Notenbank hat sich zwar für eine Fortsetzung ihrer lockeren Geldpolitik entschieden, damit den Märkten aber dennoch einen Dämpfer verpasst. Beobachter hatten darauf spekuliert, dass die Bank of Japan (BoJ) den heimischen Banken Liquidität für einen noch längeren Zeitraum zur Verfügung stellen könnte als bisher.

Europaweit gab es keinen Sektor im Plus. Besonders unter Druck gerieten Rohstoffwerte. Der Branchenindex sackte zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Juli 2009. Die Aktien des Stahl- und Kohlekonzerns Evraz waren mit minus 5,86 Prozent nicht nur schwächster Wert im Sektor, sondern auch im «Footsie».

GlencoreXstrata verloren 3,75 Prozent. Der Bergbaukonzern ist ins Visier der italienischen Finanzpolizei gerückt. Der Vorwurf lautet auf illegale Praktiken zur Steuervermeidung. Im EuroStoxx gehörten die Anteile des Stahlkonzerns ArcelorMittal mit einem Abschlag von 2,67 Prozent zu den grössten Verlierern.

Hier waren Enel nach einer Abstufung der Credit Suisse mit minus 2,90 Prozent das Schlusslicht. Die Experten sehen verstärkte Risiken im Kerngeschäft des Versorgers. Iberdrola verloren nach der Streichung von der Empfehlungsliste des Hauses 2,44 Prozent.

In Paris rutschten die Papiere des Elektrotechnikkonzerns Legrand um 4,14 Prozent auf 35,585 Euro an das Ende des CAC 40. Die französische Investmentgesellschaft Wendel hatte zuvor ihre restlichen Legrand-Papiere für 36 Euro pro Aktie zum Kauf angeboten. (awp/mc/upd/ps)

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