Sonova 2012/13: Umsatz auf neuem Rekordniveau

Sonova-CEO Lukas Braunschweiler. (Foto: Sonova)

Stäfa – Der Hörsystem-Hersteller Sonova hat im Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende März) den Umsatz auf ein neues Rekordniveau gesteigert. Auf den Gewinnebenen belastete indessen die Erhöhung der Rückstellungen für Rechtsfälle im Zusammenhang mit dem Rückruf von Cochlea-Implantaten, die Ende April angekündigt wurde und voll zu Lasten der Rechnung 2012/13 ging. Für das laufende Rechnungsjahr gibt sich die Firmenleitung zuversichtlich und erwartet weitere Steigerungen von Umsatz und EBITA. Den Aktionären wird vor diesem Hintergrund auch eine deutlich erhöhte Dividende ausgeschüttet.

Im Berichtsjahr stieg der Umsatz um 11% auf ein neues Rekordniveau von 1,80 Mrd CHF; in Lokalwährungen (LW) betrug das Umsatzwachstum 7,4%. Damit lag der Anstieg in LW im unteren Bereich der firmeneigenen Prognosen von +7% bis +9%, jedoch etwas unter den Konsenserwartungen des Marktes.

Einmalkosten belasten Gewinnebenen
Auf den Gewinnebenen lasteten, die zusätzlichen Rückstellungen für Cochlea-Rechtsfälle von 197,8 Mio CHF; insgesamt werden die Rückstellungen, wie bereits gemeldet, somit auf 250 Mio erhöht. So sanken der EBITA um 42% auf 182,8 Mio und der Reingewinn um 55% auf 112,0 Mio. Unter Ausrechnung dieser Rückstellungen erreichte der EBITA 386,4 Mio (+23%; +15% in LW) und der Gewinn 308,9 Mio (+25%), was einem EBITA-Margenanstieg um 2 bzw. Prozentpunkte auf 22,7% entspricht, wie Sonova am Dienstag mitteilt. Zum normalisierten EBITA trugen günstige Wechselkursentwicklungen 22,7 Mio CHF bei. Der operative Free Cash-Flow stieg um 33% auf 318,6 Mio.

Konzern will sich Schwellenländern weiterentwickeln
«Die sehr soliden Leistungen in diesem Geschäftsjahr widerspiegeln einmal mehr die Vorteile unserer breiten Palette an Hörlösungen. In einem herausfordernden Marktumfeld, haben beide Segmente massgeblich zum Umsatzwachstum beigetragen», wird CEO Lukas Braunschweiler in der Mitteilung zitiert. Die starke Entwicklung in der Region Asien/Pazifik sei teilweise Ausdruck des erheblichen Potenzials und der Dynamik von Schwellenländern. Dort wolle sich der Konzern weiterhin durch gezielte strategische Initiativen weiterentwickeln. «Mit einer Rekordzahl neuer Produkte (…) ist Sonova auf Kurs, Umsatz und Gewinn kontinuierlich zu steigern», so der CEO weiter.

Die Zuversicht des Managements drückt sich auch in einer deutlichen Dividendenerhöhung aus. So schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer auf 1,60 CHF je Aktie erhöhten verrechnungsfreien Dividende vor. Im Vorjahr wurden 1,20 CHF ausgeschüttet.

Wachstum über dem Markt
Im Kerngeschäft des Konzerns, dem Hörgeräte-Segment, stieg der Umsatz um 8,2% auf 1,65 Mrd (+4,9% in LW). Zu diesem Zuwachs hat laut Mitteilung das organische Wachstum 2,6% beigetragen – ein Wert, der oberhalb Wachstumsquote des Gesamtmarktes liege. Zur ausgewiesenen Wachstumsquote trugen Übernahmen 2,3% bei.

Bereinigt um Einmalkosten wird das Ergebnis des Cochlea-Implantate-Segments als «weiterer Höhepunkt des Berichtsjahres» bezeichnet. Der Umsatz stieg um 52% auf 146,7 Mio CHF (+47% LW). Das Cochlea-Implantate-Segment habe einen normalisierten EBITA von 1,8 Mio erzielt und damit erstmals die Gewinnzone erreicht.

Aufgeschlüsselt nach Regionen stieg der Umsatz im Markt Europa, Mittlerer Osten und Afrika (40% des Konzernumsatzes) in LW um 5,3%. Der US-Umsatz stieg in LW um 6,8% und machte damit laut Mitteilung 37% des Konzernumsatzes aus. Durch einen positiven Geschäftsverlauf in Kanada und Brasilien stieg das Wachstum in der Region Amerika (ohne USA) auf 7,8% in LW. In der Region Asien/Pazifik, die im Berichtsjahr 11% zum Konzernumsatz beitrug, stieg der Umsatz in Lokalwährungen um 18%.

Weiteres Wachstum erwartet
Für das laufende Rechnungsjahr 2013/14 erwartet das Management trotz leicht gestiegener Unsicherheiten hinsichtlich der kurzfristigen Marktentwicklungen in beiden Segmenten – Hörgeräte und Cochlea-Implantate – «ein solides Umsatz- und Gewinnwachstum». Für den Gesamtumsatz wird ein Wachstum von 6% bis 8% und beim EBITA einen Anstieg von 9% bis 13% (jeweils in LW und auf normalisierter Basis) prognostiziert.

Eine Aufwertung des US-Dollars um 5% würde den Umsatz im Geschäftsjahr um rund +38 Mio CHF und den EBITA um rund +11 Mio beeinflussen. Der entsprechende Effekt durch einen 5% stärkeren Euro betrüge +24 Mio beim Umsatz und +12 Mio beim EBITA. (awp/mc/pg)

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