Schweiz Unternehmen schreiben fast 8 Mrd CHF an Forderungen ab
Schwerzenbach – Gemäss der neusten Studie von Intrum Justitia weist weit mehr als die Hälfte aller untersuchten europäischen Länder ein erhöhtes Zahlungsrisiko auf; ein Drittel der Länder gilt aufgrund ihres Risikoprofils als Notfall. Das Risikoprofil der Schweiz wird als niedrig bis mittel eingestuft.
- Der Anteil der Forderungen, der in der Schweiz aufgrund von Zahlungsausfällen abgeschrieben werden muss, bleibt mit 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr stabil. Dies entspricht einem Gesamtbetrag von 7,8 Milliarden Schweizer Franken (6,4 Milliarden Euro).
- In ganz Europa belaufen sich die abgeschriebenen Forderungen auf 350 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 2,8 auf 3,0 Prozent oder einer Zunahme von 7 Prozent.
- Nur in vier von 31 untersuchten Ländern waren die Forderungsausfälle rückläufig: Dänemark, Finnland, Island und Schweden. Die Situation in der Schweiz bleibt auf tiefem Niveau stabil (1,8 Prozent im Vergleich zu 3,0 Prozent im europäischen Durchschnitt).
- Die Länder Süd- und Osteuropas leiden weiterhin unter langer Zahlungsdauer, hohen Zahlungsausfällen und weitverbreitetem Pessimismus bezüglich der Fähigkeit, aus der gegenwärtigen Krise herauszufinden.
Mehr als je zuvor wird deutlich, dass die europäische Wirtschaftsentwicklung uneinheitlich verläuft; eine kleine Gruppe von Ländern behauptet ihren Vorsprung, während eine grössere Gruppe hinterherhinkt. Dies bestätigen die statistischen Daten zum Zahlungs- und Kreditverhalten der zum neunten Mal durchgeführten jährlichen EPI-Umfrage von Intrum Justitia – dem European Payment Index, für den fast 10‘000 Unternehmen über Zahlungsmuster befragt werden. “Ein Drittel der 31 untersuchten Länder verzeichnet einen Rückgang oder keine Veränderung der Forderungsausfälle – neben der Schweiz auch die nordeuropäischen Länder und für die Schweiz wichtige Exportländer wie Deutschland, Frankreich und Spanien“, sagt Thomas Hutter, Managing Director von Intrum Justitia Schweiz.
Risikoindex in Griechenland auf Extremwert
In Griechenland hat der Risikoindex mit 195 von 200 möglichen Punkten einen Extremwert erreicht, während Finnland mit 125 das niedrigste Risiko aufweist. Der Risikoindex für die Schweiz beträgt 137, was auf ein niedriges bis mittleres Risikoprofil hindeutet.
Die Unfähigkeit unter europäischen Konsumenten, Unternehmen und Behörden, ihre Rechnungen pünktlich zu begleichen, führte zu einem Anstieg von 2,8 auf 3,0 Prozent des Anteils aller ausstehenden Forderungen, die als uneinbringlich abgeschrieben werden müssen. In den von der Umfrage erfassten Ländern entspricht dies einer Zunahme von 7 Prozent auf insgesamt 350 Milliarden Euro. Der Blick auf einzelne Länder zeigt, dass die Situation in Griechenland (9,9%), Bulgarien (7,0%), Rumänien (6,1%) und Slowenien (5,7%) am schlimmsten ist.
CH-Unternehmen schreiben 1,8 Prozent aller Forderungen ab
Bei Schweizer Unternehmen lag der Anteil der Abschreibungen auf allen ausstehenden Forderungen bei 1,8 Prozent und blieb somit gegenüber dem Vorjahr auf tiefem Niveau stabil. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf 7,8 Milliarden Schweizer Franken (6,4 Milliarden Euro). In der EPI-Umfrage gaben 35 Prozent der Befragten aus der Schweiz an (Gesamteuropa 61%), dass unbezahlte Rechnungen in ihren Unternehmen zu Einkommensverlusten führten; 35 Prozent (Gesamteuropa 57%) erklärten, dass sich die schwierige Wirtschaftslage auf die Liquidität auswirkte, und 24 Prozent (Gesamteuropa 48%) fuhren ihre Innovationsinvestitionen aufgrund der angespannten finanziellen Lage zurück.
„Wenn diese Abwärtsspirale in Europa anhält, werden wir uns bald in einer Situation befinden, in der die Unternehmen kein Wachstum erzielen können, die Innovationstätigkeit behindert wird und das wirtschaftliche Überleben der Unternehmen auf dem Spiel steht. Alle Beteiligten – sowohl Unternehmen wie auch Regierungen – müssen ihr Möglichstes tun, um die Entwicklung umzukehren. Die langfristige Stabilität und Prosperität der europäischen Länder erfordert, dass die Unternehmen rechtzeitig bezahlt werden. Dies gilt nicht nur für Europa sondern auch für die Schweiz – auch wenn hier die Situation deutlicher weniger angespannt ist.“ erklärt Thomas Hutter abschliessend.
Besuchen Sie uns auf die Website www.intrum.ch und bestellen Sie Ihr Exemplar der Studie mit ausführlichen Statistiken und einem Video-Kommentar des CEO unter folgendem Link:
http://www.intrum.com/ch/presse-publikationen/EPI/
(Intrum Justitia/mc/ps)
Über Intrum Justitia
Intrum Justitia ist Europas führende Unternehmensgruppe für Credit Management Services (CMS) und bietet Dienstleistungen an, die den Cashflow und die langfristige Rentabilität von Kunden messbar verbessern und den Kauf von Forderungen miteinschliessen. Gegründet 1923, beschäftigt Intrum Justitia rund 3‘500 Mitarbeitende in 20 Ländern. Der konsolidierte Umsatz belief sich 2012 auf SEK 4,1 Milliarden. Intrum Justitia AB wird seit 2002 im NASDAQ OMX Stockholm gelistet. Weitere Informationen finden Sie unter: www.intrum.ch.
Über die Studie „European Payment Index“
Der European Payment Index (EPI) von Intrum Justitia misst seit 1998 das geschäftliche Risiko in europäischen Ländern anhand einer Umfrage unter Unternehmen. Die Umfrage wurde zwischen Januar und März 2013 gleichzeitig in 29 Ländern (plus Türkei und Russland) durchgeführt. An der schriftlichen Befragung nahmen über 9‘800 Unternehmen teil.