Yahoo-Chefin: 36,6 Mio Dollar für ein halbes Jahr Arbeit
Marissa Mayer schaut auf ein erfolgreiches 2012 zurück: Neuer Job, ein Kind geboren und ein üppiges Salär bezogen.
Sunnyvale – Yahoo-Chefin Marissa Mayer darf sich für das vergangene Jahr über 36,6 Millionen Dollar freuen. Dabei hatte sie ihren Job erst im Juli angetreten und bis zuletzt eher durchwachsene Geschäftsergebnisse erzielt. Das Millionengehalt offenbarte Yahoo am späten Dienstag in einer Börsenmitteilung.
Dass Mayer mit viel Geld von ihrem früheren Arbeitgeber Google an die Yahoo-Spitze gelockt wurde, war allerdings bekannt. Etwa 120 Millionen Dollar kann sie binnen fünf Jahren bekommen, wie Yahoo zu ihrem Amtsantritt aufschlüsselte.
Grösster Teil der Vergütung in Aktien
Der überwiegende Teil der Vergütung wird dabei in Aktien gezahlt, die meist erst in einigen Jahren zu Geld gemacht werden dürfen. Damit sollen Manager direkt am Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens beteiligt werden. Für 2012 strich Mayer Aktien im Wert von 35 Millionen Dollar ein. Das Grundgehalt betrug rund 455 000 Dollar, der Bonus lag bei 1,1 Millionen Dollar. Der Rest der Gesamtsumme setzt sich aus kleineren Sonderzahlungen zusammen.
39,2 Mio Dollar für drei Monate…
Dabei war Mayer nicht einmal der Spitzenverdiener bei Yahoo. Dies war der fürs Tagesgeschäft zuständige Henrique de Castro, den Mayer als ihre rechte Hand von Google abgeworben hatte. Er war im Oktober eingestiegen und sein Gehaltspaket für das vergangene Jahr beträgt 39,2 Millionen Dollar.
Grosse Umbaupläne, aber Werbeerlöse gehen weiter zurück
Mayer hatte nach ihrem Antritt als Konzernchefin einen grossen Teil der Führungsmannschaft ausgetauscht und auch strategisch neue Weichen gestellt. Sie will Yahoo wieder zu einer Grösse im Internet machen und baut dazu auf neue Dienste und Inhalte. Die jüngsten Geschäftszahlen fielen allerdings mau aus, weil die wichtigen Werbeerlöse bröckelten.
Teures (ex-)Personal
Zuletzt gab der Verwaltungsratsvorsitzende Fred Amoroso seinen Posten auf. Die vielen Abgänge und Neuanwerbungen gehen dabei richtig ins Geld: Der wegen eines fälschlicherweise im Lebenslauf aufgeführten akademischen Titels geschasste Ex-Chef Scott Thompson kassierte für 2012 insgesamt 24,3 Millionen Dollar. Der als Zwischenlösung auf den Chefposten berufene Ross Levinsohn kam auf 13,4 Millionen Dollar. (awp/mc/pg)