EU-Schluss: Verluste nach sechs freundlichen Handelstagen
Paris – Nach sechs freundlichen Handelstagen in Folge ist der EuroStoxx 50 am Freitag mit Verlusten ins Wochenende gegangen. Die anderen europäischen Börsen gaben ebenfalls nach. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach einem guten Lauf sowie nach mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsberichten von einigen Grosskonzernen wie Total oder BBVA. Der Leitindex der Eurozone sank um 0,77 Prozent auf 2.683,48 Punkte und verbuchte damit ein Wochenplus von etwas mehr als vier Prozent. Der Pariser CAC 40 fiel am Freitag um 0,79 Prozent auf 3.810,05 Punkte und der Londoner FTSE 100 gab um 0,25 Prozent auf 6.426,42 Punkte nach.
Händler Darren Clarke vom Broker Gekko Global Markets meinte zudem, dass Kommentare von Bundesbankpräsident Jens Weidmann zur europäischen Geldpolitik die Stimmung an den Börsen etwas gedämpft hätten. Hinzu kam, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal etwas weniger zugelegt hatte als erwartet.
Spitzenreiter im Branchentableau und einziger Sektor mit deutlichen Aufschlägen war der Index für Chemiewerte . Angetrieben von überraschend positiven Quartalszahlen von BASF rückte er um 1,02 Prozent vor. Die Aktien des deutschen Chemiekonzerns erklommen mit einem Aufschlag von fast vier Prozent die Spitze im EuroStoxx. Am schwächsten war der Rohstoffsektor mit minus 1,87 Prozent. Hinter BASF folgten im EuroStoxx die Papiere des französischen Bauunternehmens Vinci mit plus 3,39 Prozent. Vinci hatte die Anleger mit einem überraschend deutlichen Umsatzwachstum überzeugt. Saint-Gobain hingegen gaben um knapp ein Prozent nach. Der HeidelbergCement-Konkurrent hatte die Marktprognose beim Umsatz knapp verfehlt.
Schwach zeigten sich auch die Papiere von BBVA und Total , die jeweils rund 1,4 Prozent verloren. Die spanische Bank konnte den Gewinn zwar steigern, profitierte dabei aber vor allem von Verkäufen von Randgeschäften. Der französische Ölkonzern litt zum Jahresauftakt unter Produktionsausfällen und Preisrückgängen. Am Ende des Cac 40 büssten zudem die Titel der Puma-Mutter PPR nach schwächer als erwarteten Umsatzzahlen zum ersten Jahresviertel 6,72 Prozent ein. (awp/mc/cs)