Bank of America schliesst beim Gewinn langsam zu Rivalen auf

Bank of America schliesst beim Gewinn langsam zu Rivalen auf
Brian Moynihan, CEO Bank of America. (Foto: BoA)

Bank of America-Konzernchef Brian Moynihan. (Foto: BoA)

Charlotte – Massive Stellenstreichungen, geringere Kreditausfälle und ein besser laufendes Investmentbanking haben der Bank of America einen erfreulichen Start ins Jahr beschert. Im ersten Quartal verdiente das Geldhaus unterm Strich 2,3 Milliarden Dollar und damit annähernd sieben Mal soviel wie im Vorjahreszeitraum. Die gewählte Strategie funktioniere, sagte Bankchef Brian Moynihan am Mittwoch am Firmensitz in Charlotte im Süden der USA.

Mit dem Milliardengewinn spielt die Bank of America in der Liga anderer US-Grossbanken. Immer wieder hatten Altlasten das Geldhaus weit hinter die Rivalen zurückfallen lassen. Zumeist ging es dabei um windige Hypothekengeschäfte des in der Finanzkrise übernommenen grössten US-Immobilienfinanzierers Countrywide, für welche die Bank of America nun geradestehen muss. Das verursachte Milliardenkosten.

Rekordgeschäft in der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden
Moynihan baut den Finanzriesen deshalb um und streicht dabei auch 30.000 Jobs. Erste Erfolge geben ihm Recht: Der Bank of America gelang zu Jahresbeginn das Kunststück, ihre Gesamteinnahmen stärker zu steigern als alle anderen Topbanken des Landes. Die sogenannten Erträge wuchsen um 5 Prozent auf 23,5 Milliarden Dollar. So vermeldete die Bank of America in der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden ein Rekordgeschäft.

Markt von Zahlen enttäuscht – Aktie fällt
«Es gab in diesem Quartal viele Beispiele, wo wir Fortschritte gemacht haben», sagte Finanzchef Bruce Thompson. Die Börsianer waren allerdings weniger überzeugt. Sie hatten auf einen noch stärkeren Gewinnanstieg gehofft. Die Aktie gab in den ersten Handelsminuten deutlich nach.

Banken profitieren von Erholung am Häusermarkt
Die Bank of America ist das zweitgrösste Geldhaus der Vereinigten Staaten, nur noch übertroffen von JPMorgan Chase. Der Rivale hatte mit 6,5 Milliarden Dollar allerdings drei Mal soviel verdient. Der Privatkunden-Spezialist Wells Fargo kam auf 5,2 Milliarden Dollar und die Citigroup auf 3,8 Milliarden Dollar. Die reine Investmentbank Goldman Sachs verbuchte 2,2 Milliarden Dollar als Gewinn.

Die Geschäftsbanken profitierten von der Erholung am US-Häusermarkt. Die Preise steigen nach dem Einbruch in der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder. Und die Hausbesitzer zahlen ihre Kredite zuverlässiger zurück. Dadurch müssen die Banken weniger Geld für Ausfälle beiseite legen und können sogar alte Rückstellungen auflösen. Umgekehrt haben die Finanzfirmen allerdings das Problem, dass es schwer ist, bei den derzeitigen Minizinsen etwas an Krediten zu verdienen. Auch die Nachfrage nach Eigenheimkrediten sinkt. (awp/mc/pg)

 

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