EU-Parlament begrenzt Bonuszahlungen für Banker
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Strassburg – Die Zeit extrem hoher Bonuszahlungen für Top-Banker in der EU ist bald vorbei. Von 2014 an dürfen Banken ihren Mitarbeitern nur noch einen Zuschuss in Höhe des Grundgehalts zahlen. Nur nach einem Beschluss der Aktionärsversammlung darf der Bonus maximal doppelt so hoch sein. Das EU-Parlament stimmte am Dienstag mit deutlicher Mehrheit für diese Deckelung von Bankerboni. Eine absolute Obergrenze sahen die Abgeordneten allerdings nicht vor.
Die Bonusregeln sind Teil eines grösseren Reformpakets («Basel III»). So beschlossen die Abgeordneten auch neue Vorgaben für die Kapitalausstattung von Geldhäusern. Banken werden verpflichtet, mehr Eigenkapital bereitzuhalten, um besser gegen Krisen gewappnet zu sein. So müssen die Geldhäuser mindestens acht Prozent ihres Kapitals einbehalten – in bar, als Anleihen, Aktien oder Darlehen. Sehr grosse und wichtige Banken müssen einen zusätzlichen Eigenkapitalpuffer von einem bis drei Prozent aufbauen. Dieser ist dazu gedacht, Anleger und Gläubiger auszahlen zu können.
Bankensektor soll stabilisiert und gestärkt werden
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso begrüsste den Beschluss. Damit sei sichergestellt, dass Banken in Zukunft das nötige Kapital hätten, um ohne Hilfe der Steuerzahler Notlagen selbst zu überwinden. Mit diesem umfassenden Reformpaket soll der Bankensektor stabilisiert und gestärkt werden.
Britischer Widerstand verpufft
Die neuen Regeln sollen am 1. Januar 2014 in Kraft treten. Die Entscheidung muss von den EU-Ministern noch bestätigt werden, um Gültigkeit zu erlangen – dies gilt jedoch als Formalie. Die Briten hatten lange Zeit Widerstand gegen den Kompromiss geleistet, weil sie um die internationale Bedeutung des Finanzplatzes London fürchteten. Doch letztendlich waren sie isoliert.
Mit der Bonusgrenze sollen Händler zu einem vorsichtigeren Verhalten ermuntert werden und hohe Risiken vermeiden. Die Reform gilt auch als politisches Signal, denn Millionenzahlungen an Banker in Zeiten der Krise hatten mehrfach für öffentliche Empörung gesorgt. (awp/mc/pg)