BR Widmer-Schlumpf: Entscheid von Luxemburg hat mich nicht überrascht

BR Widmer-Schlumpf: Entscheid von Luxemburg hat mich nicht überrascht

Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf.

Zürich – Bunderätin Eveline Widmer-Schlumpf lässt sich vom Entscheid Luxemburgs, den automatischen Informationsaustausch zu übernehmen, nicht aus der Ruhe bringen. Wie sie in einem schriftlichen Interview mit «Finanz und Wirtschaft» (Online 12. April; Print-Ausgabe 13. April) verlauten lässt, habe sie dies nicht überrascht: «Es ist nachvollziehbar, dass Luxemburg versucht, sich in der schwierigen Situation möglichst gut zu positionieren», sagt die Schweizer Finanzministerin.

Die Marschrichtung der Schweiz sei auf ein solches Szenario – das Umschwenken von Luxemburg wie auch Österreich – abgestimmt, sagt die Bundesrätin. «Sobald der Bericht der Expertengruppe Brunetti vorliegt, werden wir aufzeigen, was unsere Überlegungen sind.» Der Bericht soll im Sommer dieses Jahres vorliegen. Sie lässt indes offen, ob die Schweiz nun auch den automatischen Informationsaustausch einführen wird.

Auslaufmodell Abgeltungssteuer?
Zur Abgeltungssteuer meint sie: «Die Abgeltungssteuer ist für die Vertragspartner ein sehr effizientes Modell, da die Banken in der Schweiz für sie die Steuern einziehen.» Die Umsetzung der beiden Abkommen mit Grossbritannien und Österreich laufe bisher ohne Probleme, so die Finanzministerin. «Über erste konkrete Zahlen werden wir im Herbst verfügen. Mit Griechenland sind wir in Verhandlungen.»

Doch die Abgeltungssteuer hat mit den neusten Entwicklungen keine Schützenhilfe bekommen: «Die Voraussetzungen für weitere solche Abkommen sind in den letzten Wochen jedoch nicht besser geworden», sagt Widmer-Schlumpf. (awp/mc/ps)

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