Roche: Krebsmedikamente und Tamiflu treiben Umsatz

Severin Schwan, CEO Roche. (© Roche)

Basel – Der Pharma-Konzern Roche ist im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2013 weiter gewachsen. Dazu beigetragen haben insbesondere die wichtigsten Krebsmedikamente und das Grippemittel Tamiflu. Deutliche Verkaufszuwächse wurden in den Marktregionen USA und International erzielt. Die Umsatzzuwachsrate für die Gruppe lag leicht über dem für das Ganzjahr anvisierten Wachstum. In der Folge hat das Management die im März bekräftigte Guidance für 2013 bestätigt.

Der Gruppenumsatz erreichte im ersten Quartal 11,59 Mrd CHF, was gegenüber der Vorjahresperiode einem Wachstum um 5% entspricht. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) wird ein Anstieg um 6% ausgewiesen. Die Division Pharma verzeichnete einen Umsatzanstieg um 6% auf 9,17 Mrd (+7% zu kWk). Die Division Diagnostics erzielte Verkäufe von 2,42 Mrd (+1% in CHF und zu kWk), teilt Roche am Donnerstag mit. Dabei habe der Anstieg des Schweizer Frankens gegenüber dem japanischen Yen um 13 Prozentpunkte (PP) das Verkaufsergebnis auf Gruppenebene um 1 PP beeinträchtigt, heisst es weiter.

Krebsmedikamente und Tamiflu als Wachstumsträger
Die wichtigsten Wachstumsträger der Division Pharma waren laut Mitteilung die Krebsmedikamente und das Grippemittel Tamiflu. Der Tamiflu-Umsatz stieg auf 335 CHF Mio (+84%). Das Management führt den starken Umsatzanstieg vor allem auf die schwere Grippesaison in den USA zurück.

Unter den wichtigsten Krebsmedikamenten wuchsen die Verkäufe von MabThera/Rituxan zu kWk um 6% auf 1,70 Mrd CHF, von Hercpetin um 11% auf 1,57 Mrd und von Avastin um ebenfalls 11% auf 1,53 Mrd. Die Verkäufe von Avastin seien vor allem aufgrund des erhöhten Einsatzes des Medikaments gegen Eierstockkrebs und Dickdarmkrebs gewachsen, so die Mitteilung weiter. Der verstärkte Einsatz von Actemra/RoActemra als Monotherapie bei rheumatoider Arthritis habe zu einem Umsatzwachstum um 32% auf 238 Mio geführt.

Umsatzzahlen grösstenteils über Markterwartungen
Mit den Umsatzzahlen hat der Pharmakonzern die Erwartungen des Marktes zumeist übertroffen, mit Ausnahme der Umsätze von MabThera/Rituxan, die im Bereich der Konsenserwartungen lagen, sowie der Diagnostics-Division, die leicht darunter ausfielen.

«Wir sind dank starkem organischem Wachstum sehr gut in das Jahr 2013 gestartet», wird CEO Severin Schwan in der Mitteilung zitiert. Die Markteinführung zweier neuer Krebsmedikamente Kadcyla in den USA und Perjeta in Europa würden dazu beitragen, die führende Position in der Onkologie auszubauen. «Angesichts der im ersten Quartal erzielten Ergebnisse gehe ich davon aus, dass wir die für das Gesamtjahr gesteckten Ziele erreichen», so CEO Schwan weiter.

In der Berichtsperiode hat das Portfolio zur Behandlung von HER2-positiven Krebsarten (Herceptin, Kadcyla und Perjeta) die Erlöse um 15% gesteigert.

Pharma mit starkem Wachstum in USA und «international»
Unter den einzelnen Regionen entwickelte sich in der Pharma-Division vor allem das Geschäft in den USA stark mit einer Zuwachsrate um 13% zu kWk. In Europa (+1%) und Japan (+2%) fiel der Anstieg verhaltener aus. Der Marktbereich International legte um 8% zu. Dabei hätten sich vor allem die Absätze in den Schwellenländern (Brasilien, China, Indien, Mexiko, Russland, Südkorea und Türkei) mit +11% stark entwickelt; in China sei der Absatz um 20% gestiegen, heisst es weiter.

Diagnostics gut gehalten
In der Diagnostics-Division sorgte laut Mitteilung der Geschäftsbereich Professional Diagnostics (+5%) und Tissue Diagnostics (+7%) für Wachstum. Diabetes Care (-5%) und Applied Science (-10%) seien dagegen wie erwartet weiterhin mit schwierigen Marktbedingungen konfrontiert.

Ausblick bestätigt
Auf der Basis der Geschäftsentwicklung im Berichtsquartal hat das Management den zuletzt im März wiederholten Ausblick für 2013 bestätigt. So wird für das laufende Jahr währungsbereinigt ein Anstieg der Verkäufe im Rahmen des Vorjahres (+4%) erwartet. Zudem wird ein Wachstum des Kerngewinns je Titel angestrebt, das über dem Verkaufswachstum liegt. Auf dieser Basis will das Management zudem die Dividende auch für das Jahr 2013 erhöhen.

Für das Ganzjahr geht das Management von einem geringeren negativen Wechselkurseinfluss aus als noch Anfang Jahr erwartet. Dieser soll laut CFO Alan Hippe noch -1 PP auf Umsatz, Kernbetriebsgewinn und Kerngewinn je Aktie betragen. (awp/mc/upd/ps)

 

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