Kantonalbanken haben 2012 weniger verdient
Basel – Die Schweizer Kantonalbanken haben auch im vergangenen Geschäftsjahr mehr Hypothekarkredite als im Vorjahr gesprochen. Allerdings hat sich das Wachstum verlangsamt. Verdient haben die 24 Kantonalbanken unter dem Strich aber etwas weniger als im Vorjahr. Ins laufende Jahr blicken die Institut zuversichtlich.
Die Kantonalbanken würden trotz anspruchsvollen Rahmenbedingungen insgesamt auf ein gutes Geschäftsjahr zurückblicken, teilte der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) mit. Anspruchsvoll waren die Bedingungen wegen der tiefen Zinsen und der anhaltenden Margenerosion insbesondere im Zinsengeschäft. Dank einer markanten Zunahme des Geschäftsvolumens konnte der Zinserfolg indes mit 5,4 Mrd CHF auf dem Vorjahresniveau gehalten werden (+0,1%).
Handelserfolg legt um knapp 10 % zu
Dagegen litt das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft unter der Risikoaversion der Anleger. Der Erfolg in diesem Geschäft verminderte sich um 0,5% auf rund 2 Mrd. Dagenen legte der Handelserfolg um knapp 10% auf 912 Mio zu.
Bruttogewinn verharrt auf Vorjahresniveau
Der Betriebsertrag nahm um knapp 2% auf 8,6 Mrd zu. Dem stand ein um 6% auf 3,1 Mrd gestiegener Personalaufwand sowie ein um 0,9% auf 1,6 Mrd gesunkener Sachaufwand gegenüber. Der Bruttogewinn verharrte somit mit knapp 4 Mrd auf dem Vorjahresniveau. Die Cost/Income-Ratio verschlechtere sich auf 54,1% von 53,2% im Vorjahr.
Jahresgewinn sinkt um 2,2 %
Die Wertberichtigungen/Rückstellungen und Verluste, sowie Abschiebungen auf dem Anlagevermögen haben um 43,3% zugenommen. Unter dem Strich resultierte eine Abnahme im Jahresgewinn um 2,2% auf 2,6 Mrd.
Hypothekarforderungen erhöhen sich um 5,1 %
Die Bilanzsumme belief sich per Ende Jahr auf 501,9 Mrd, was einer Steigerung von 7,3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Ausleihungen an Kunden erhöhten sich um 5% auf 358 Mrd, wovon 304 Mrd auf Hypothekarforderungen entfielen. Letztere erhöhten sich um 5,1%, im Vorjahr hatte das Wachstum aber noch 6% betragen. Die Kundengelder stiegen um 8% auf 327 Mrd.
Wertschöpfung von 6,2 Mrd Franken
Von der Ertragsstärke der Kantonalbanken profitieren 2012 Kantone, Mitarbeitende, die privaten Anleger sowie der Bund. Die Institute erarbeiteten eine dirkete Wertschöfpung von 6,2 Mrd, wovon 2,8 Mrd in Form von Ausschüttungen, Steuern und Unternehmenswertsteigerungen an die Kantone gingen. Auf die Minderheitseigner entfielen rund 406 Mio. 92 Mio Steuern wurden an den Bund bezahlt.
Zuversichtlich in anspruchsvollem Umfeld
Ins laufende Jahr blicken die Kantonalbanken zuversichtlich. Das Umfeld bleibe zwar nach wie vor anspruchsvoll und die weiteren konjunkturellen Entwicklungen sei nur schwer abzuschätzen. Aufgrund ihres soliden Geschäftsmodells beurteilten die Institute die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr dennoch verhalten positiv. (awp/mc/pg)